1860-Fanvereinigung fordert geschlossenen Rücktritt des Verwaltungsrats
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 15.01.2025 08:15
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Die Faninitiative "Weiss & Blau für den TSV" ist noch relativ jung: Es gab eine Präsentation im November 2024, seitdem es jedoch ziemlich ruhig um die neue Bewegung - bis heute, denn: Die Vereinigung, die von Vorstand Jürgen Pusch geführt wird, fordert den Rückzug des kompletten Verwaltungsrats um Sascha Königsberg, Sebastian Seeböck, Nicolai Walch & Co.. Grund: Die Einstellung von Ex-Geschäftsführer Oliver Mueller, der jetzt mit der TSV 1860 München Geschäftsführungs-GmbH vor dem Arbeitsgericht streitet. Der Schaden dieser Personalie ist immens für die Löwen: Nicht nur, dass man für Mueller Ex-Geschäftsführer Marc Pfeifer fallen ließ, sondern allein die Tatsache, dass Mueller laut Aussagen des e.V.-Anwalts den Klub an den Rand der Insolvenz geführt hat.“Weiss & Blau für den TSV” schreibt in seiner Erklärung: “Wann übernimmt der Verwaltungsrat, der mit 9:0 auf der letzten MV gewählt wurde, die Verantwortung und tritt geschlossen zurück? Kein Präsidium kann ohne Zustimmung des Verwaltungsrats selbstständig entscheiden. Weder bei der Bestellung eines Geschäftsführers noch bei einem Trainer oder Sportdirektor unterhalb der Geschäftsführung. Es bedarf immer der Zustimmung des Verwaltungsrats. Alle Entscheidungen wurden mit 50+1 und mit Zustimmung des Verwaltungsrats getroffen!”
Und weiter: “Sich jetzt hinter dem Präsidium zu verstecken, ist 1860 nicht würdig, meine Damen und Herren des Verwaltungsrats. Treten Sie zurück und machen den Weg frei für ein Präsidium und die Zukunft von 1860, das von den Mitgliedern gewählt wird und nicht von ihnen vorgeschlagen und bestimmt ist. Freiheit für 1860!”
Nicht wegzuwischen aktuell: Der TSV 1860 wirkt durch die personellen Entscheidungen der Vereinsseite völlig gelähmt.
Insbesondere Nicolai Walch, der Anwalt aus Regensburg, hatte sich nach der Einstellung von Mueller gegenüber dem Fanmagazin “Brunnenmiller” selbst imaginär auf die Brust geklopft. Als er gefragt wurde, was sein größter Erfolg in der aktuellen Wahlperiode sei, antwortete er: “Die juristische Begleitung der Vertragsbeendigung mit dem alten kaufmännischen Geschäftsführer sowie die Einstellung der beiden neuen Geschäftsführer über Beschlüsse der Gesellschafterversammlung der TSV München von 1860 Geschäftsführungs-GmbH durch den e.V. als deren Alleingesellschafter. Es ist immer leicht dahingesagt, dass der e.V. ja einfach 50+1 ziehen könne. Es handelt sich aber tatsächlich um ein sehr komplexes Vorgehen mit diversen Hürden und Stolpersteinen. Wir waren in einer Situation, in der ein konsequentes Handeln dringend erforderlich war und sahen nicht nur einer starken Lobby, sondern auch rechtlichen Angriffen ausgesetzt.”
Was man beim Schreiben der Fanvereinigung jedoch wissen sollte: Christian Dierl und Martin Obermüller saßen zum Zeitpunkt der Einstellung Muellers nicht im Verwaltungsrat, das Duo wurde erst am 16. Juni in das Gremium gewählt. Richtig ist aber, dass der amtierende Verwaltungsrat geschlossen agiert - siehe die Ablehnung von Geschäftsführer-Kandidat Toni Hiltmair und die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Präsidium Reisinger.