VON OLIVER GRISS

Um kurz nach 11 Uhr am Sonntagvormittag kam er dann doch noch raus: Agis Giannikis. Niedergeschlagen leitete der 44-Jährige das Spielersatz-Training an der Grünwalder Straße 114. Sein Gesichtsausdruck lässt vermuten: Die Nacht war kurz und die Gedanken kreisen zu seiner Zukunft. Die 0:4-Pleite in Saarbrücken hat nicht nur ihm zugesetzt, sondern dem ganzen Verein: Die Löwen im Absturz-Modus?

Nach drei Pleiten in Serie und 1:11-Toren wird die Luft für Giannikis dünner: Ein Festhalten an ihm ist nach dieser gestern gezeigten Performance nahezu undenkbar, weil die Gefahr nicht zu unterschätzen ist, dass 1860 am Ende der Saison wieder in die Regionalliga Bayern absteigen muss. Der Verein steht unter Druck und ist zum Handeln gezwungen.

Was man jedoch auch wissen muss, der Trainermarkt für die Drittliga-Ebene ist überschaubar: Kandidaten wie der Oberpfälzer Michael Köllner (ihm wird eine Nähe zu Hauptgesellschafter Hasan Ismaik unterstellt) oder Tobias Schweinsteiger (falscher Stallgeruch!) sind zwar auf dem Markt, doch aufgrund diverser Vorgeschichten vermutlich nicht realisierbar. Bleiben noch Namen wie Markus Kauczinski, Pavel Dotchev, Michael Schiele, Patrick Glöckner oder Jens Keller. Auch der gebürtige Münchner Stefan Leitl wäre zu haben, aber dürfte vermutlich keinen Bock auf die Dritte Liga haben - also eher unrealistisch. Eine interne Lösung scheidet aus, auch wegen fehlender Lizenzen. U21-Trainer Felix Hirschnagl hat nur den A-Schein.

Wer sollte Agis Giannikis als Trainer bei 1860 beerben?

Umfrage endet am 02.02.2025 17:00 Uhr

Dass am Sonntagmittag Ex-Coach Alexander Schmidt bei den Löwen auftauchte, hat nichts mit der angespannten Trainer-Situation bei den Löwen zu tun: Er bestritt mit seiner Mannschaft, dem Bayernligisten TSV Landsberg, ein Testspiel gegen die U19 des TSV 1860…

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Nach db24-Infos schlug 5 vor 12 Uhr KGaA-Aufsichtsboss Saki Stimoniaris auf, ging hoch in die Geschäftsstelle, in der Geschäftsführer Dr. Christian Werner seit Sonntagmorgen arbeitete. Ein Zeichen? Zumindest war kurz danach auch die 60-Minuten-Einheit von Giannikis beendet und keine zehn Minuten später brauste Stimoniaris wieder von der Grünwalder Straße 114. Um nach nach dem Rechten zu schauen? Eher nicht…

Und Giannikis? Der schaute sich gemeinsam mit seinem Co-Trainer Stefan Lex den U19-Test gegen Landsberg an. Um 14.11 Uhr brauste er in seinem gebrandeten Dienstwagen vom Trainingsgelände - für immer?

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