VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die eigentliche Überraschung ist in diesen Tagen beim TSV 1860 München: Das Grünwalder Stadion wird im Sechs-Punkte-Spiel gegen den Tabellen-17. VfB Stuttgart II (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) richtig voll werden - und das liegt auch daran, dass die Löwen nach dem desaströsen 0:4 in Saarbrücken reagiert und Agis Giannikis durch Patrick Glöckner ersetzt haben. Mit dem neuen Hoffnungsträger aus Bonn ist der Glaube an die Rettung zurück.

Der war zuletzt abhanden gekommen: Unter Giannikis war das Grünwalder Stadion zumindest optisch nicht mehr ausverkauft - weil die Löwen durch ihre desaströse Heimbilanz alles dafür getan haben, dass die Fans keinen Bock mehr auf Sechzig hatten. Auch dagegen kämpft jetzt Glöckner an, um die Heimbilanz entscheidend ins Positive zu korrigieren. Die Löwen tragen in dieser Statistik mittlerweile die Schlussleuchte, nachdem zuletzt Hannover 96 II mit 2:1 gegen Erzgebirge Aue gewonnen und damit die Blauen überholt hat. Kann Glöckner das bröckelnde Grünwalder “anzünden”? Das Hinspiel verlor 1860 nach einer kläglichen Vorstellung mit 1:3 in Großaspach.

Für das erste Heimspiel des Jahres gibt es nur noch ein Kartenkontingent von 500 Tickets - erstaunlich: Es kam bislang auch nur zu wenigen Rückläufern, die in den Online-Zweitmarkt gehen.

Glöckner ist sich seiner ambitionierten Aufgabe bewusst. Ein Vorteil ist mit Sicherheit, dass sich der frühere Profi schon länger mit 1860 beschäftigt. Allein in dieser Saison hat er den Klub schon dreimal live im Stadion beobachtet. Der 48-Jährige sagt: „Allein werde ich das nicht hinbekommen. Die Mannschaft steht auch in der Verantwortung. Aber was ich sagen kann: Ich bin zu 100 Prozent heiß!“ Um sich komplett zu fokussieren, trainiert Glöckner ab heute mit seiner Mannschaft unter Ausschluß der Öffentlichkeit - wichtig ist jetzt nur eines: Den Löwen vom Eis bringen…