VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Daniel Wein (30) hat ein Plätzchen in der 1860-Chronik sicher: Er gehört zu den Aufstiegshelden von 2018, die nach dem Totalcrash 2017 die sofortige Rückkehr in den Profifußball realisierten. Dass die Löwen mittlerweile seit sieben Jahren in der Dritten Liga kicken, das hat der ehemalige Löwen-Profi nicht erwartet.

Im Sommer 2023 wurde sein Vertrag bei den Löwen nicht verlängert. Immer wieder hatte Wein mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die ihn letzten Endes zum Karriereende zwangen. Wein macht inzwischen seine ersten Schritte in der Spielerberaterbranche. Nebenbei betreibt der gebürtige Münchner noch eine gemeinsame Fußballschule mit seinem Kumpel Timo Gebhart.

Dass die Löwen im Abstiegskampf stecken, dafür hat Wein, der vor einigen Monaten beim 1:2 gegen Hansa Rostock wieder mal im Grünwalder Stadion war, keine Erklärung. “Sechzig ist aktuell schwer einzuschätzen. Für die Qualität des Kaders ist der aktuelle Tabellenplatz 14 nicht nachzuvollziehen”, erklärt Wein am Freitagnachmittag gegenüber db24: “Die Mannschaft ist viel zu gut, um einen der hinteren Plätze zu belegen.” An diesem Wochenende geht Wein als db24-Tippexperte an den Start: Er prophezeit einen 2:1-Auswärtscoup des TSV 1860 bei Viktoria Köln (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker).

Ein Fehler war aus Weins Sicht vor allem, dass 1860 über ein Jahr an Agis Giannikis als Trainer festgehalten hat. “Sechzig braucht einen Trainer, der Emotionen hat und auch den Verein versteht, so wie das Daniel Bierofka oder Michael Köllner getan haben.” Ob der neue Übungsleiter Patrick Glöckner der richtige Mann ist, kann Wein jetzt noch nicht beantworten.

Was aber Wein sieht: Es fehlt ihm seit zwei Jahren die dringend notwendige Kontinuität, der klare Plan im Verein aus München-Giesing. “Man erkennt nicht einen wirklichen Plan”, mosert Wein: “Jedes Jahr wird gefühlt die ganze Mannschaft ausgetauscht. Das macht in meinen Augen wenig Sinn.”

Trotz der Dürrezeit an der Grünwalder Straße 114 verfolgt Wein die Löwen auch weiterhin: “Ich schaue mir fast jedes Spiel an und fiebere mit, in der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird.” Sein größter Wunsch ist aber, dass sich die rivalisierenden Fans und Gesellschafter endlich vereinen: “Es kann nicht sein, dass man sich seit Jahren gegenseitig blockiert und der Verein auf der Strecke bleibt. Die Fans haben es endlich verdient, dass der Erfolg zu den Löwen zurückkehrt.”

Ex-Stürmer Stefan Reisinger holte für die db24-Allstars zuletzt sechs Punkte - Platz 382. Auf dem Platz an der Sonne steht Ralf Randl mit 182 Punkten. db24-Gründer Oliver Griss kletterte auf Rang 163.