"Neue Eskalationsstufe!": Neue Faninitiative fordert virtuelle Mitgliederbefragung zur Stadion-Debatte des TSV 1860
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 05.02.2025 10:06
- 42 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Es gibt viele Meinungen zur Stadion-Frage beim TSV 1860. Dass die Breite Masse jedoch für einen wirtschaftlich unrentablen Umbau des Grünwalders ist, das ist nur ein Gerücht. Schon allein aus perspektivischen Gründen: Der große Umbau würde einen Bundesliga-Aufstieg verhindern - das ist die Faktenlage. Die Kultstätte kann keinen Erstliga-Fußball bieten - und genau dies gilt es auch zu akzeptieren.Die neue Faninitiative “Weiss & Blau für den TSV 1860” hat sich in die Diskussion jetzt auch eingeschaltet - mit einem offenen Brief und deutilchen Vorwürfen gegen die amtierenden Klub-Bosse: “Mit großer Sorge beobachten wir, dass die Vereinsführung des TSV 1860 München e.V. in ihrem Verhältnis zur Stadt München eine neue Eskalationsstufe beschritten hat und dies mit einer weiteren offiziellen Stellungnahme bekräftigt. Die Zukunft des Vereins – die unmittelbar mit der Stadionfrage verbunden ist – steht auf dem Spiel. Statt eine konstruktive Lösung anzustreben, gefährdet das aktuelle Vorgehen die Interessen des TSV 1860 nachhaltig.”
Und weiter: “Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter hat die Verantwortlichen des TSV 1860 aufgefordert, eine klare Entscheidung zu treffen, welche der vier möglichen Lösungen der Verein in der Stadionfrage anstrebt: 1. Eine mindestens zehnjährige Mietbindung für ein mit hohem Millionenaufwand saniertes, zweitligataugliches Grünwalder Stadion mit maximal 18.000 Plätzen. 2. Ein Verbleib im Grünwalder Stadion auf Amateur- bzw. Drittliganiveau lediglich mit den notwendigsten Modernisierungen. 3. Ein Umzug ins Olympiastadion unter Nutzung der dort vorhandenen Infrastruktur. 4. Der Neubau eines eigenen Stadions auf einem noch zu bestimmenden Grundstück, unter Vorlage eines konkreten Finanzierungsplans.”
Der Vorwurf der Fangruppierung: “Statt eine transparente Meinungsbildung unter den Mitgliedern herbeizuführen, den Mitgesellschafter, den Hauptsponsor sowie weitere Partner einzubeziehen, hat Präsident Robert Reisinger auf die Aufforderung des Oberbürgermeisters mit Konfrontation reagiert. Statt Lösungen voranzutreiben, warf er Dieter Reiter wahltaktisches Kalkül und die Schaffung eines Narrativs zum Nachteil von 1860 vor. Für die jahrelange Stagnation in der Stadionfrage machte er äußere Faktoren wie die Corona-Krise und den Ukraine-Krieg verantwortlich. Diese Eskalation schadet nicht nur der Position und den Interessen des TSV 1860 München gegenüber dem wichtigsten politischen Entscheidungsträger, sondern ist zugleich ein Eingeständnis, dass die Mitglieder auf der Versammlung im Juni 2024 vorsätzlich getäuscht wurden.”
Welche Stadion-Lösung schwebt Ihnen für 1860 vor?
Laut “Weiss & Blau für den TSV” habe Reisinger vor gut einem halben Jahr noch unter großem Applaus erklärt, der damals neue Geschäftsführer Oliver Mueller habe zielführende Gespräche mit der Stadt geführt, während unter der vorherigen Geschäftsführung „Porzellan zerschlagen“ worden sei, dass die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA teuer zu stehen komme. Wörtlich behauptete er: „Seit Oliver Mueller beim TSV 1860 ist, hat er sich häufiger mit Vertretern aus Politik und Stadtverwaltung getroffen als sein Vorgänger während seiner gesamten Amtszeit“. Zudem kündigte er an, es gebe eine abgestimmte Vorgehensweise, die kurzfristig finanzielle Entlastung für die Profifußball-Gesellschaft schaffe und langfristig das Grünwalder Stadion zweitligatauglich machen könne.”
Die aktuellen Entwicklungen zeigen nach Einschätzung von Vorstand Jürgen Pusch & Co. jedoch das Gegenteil. Der TSV 1860 München sei von einer tragfähigen Lösung weiter entfernt als je zuvor. Die angeblichen Gespräche mit den behaupteten, positiven Ergebnissen hat es offenbar nie gegeben.” Und zu den jüngsten Vorschlägen aus dem e.V. hat die Fan-Vereinigung eine klare Meinung: Es hilft auch den Löwen nicht weiter, wenn aus dem e.V.-Zirkel ein Architekt - nach einer Studie für einen Turnhallen-Bau vor ein paar Jahren - nun auch sich am Grünwalder Stadion abkämpft und versucht, mit oberschlauen Visualisierungen zu punkten, die angeblich lediglich Baukosten in Höhe von 25 Millionen Euro verursachen. Geht es um Giesinger Freiheitsgefühle oder doch um Profifußball zu Gunsten des TSV 1860?”
Die Forderung von “Weiss & Blau für den TSV”: Eine umgehende Online-Befragung aller Mitglieder zur bevorzugten Stadionlösung; die sofortige Neubesetzung des kaufmännischen Geschäftsführers, der in den Verhandlungen mit der Stadt eintreten kann und “zielführende und konsensorientierte Gespräche zwischen den beiden Gesellschaftern, um eine nachhaltige Lösung für den Profifußball des TSV 1860 zu ermöglichen.”