VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Robert Reisinger (61) war die längste Zeit Löwen-Präsident. Am Montag hatte der erfolgreiche Unternehmensberater es schriftlich via Pressemitteilung übermittelt bekommen: Der mächtige Verwaltungsrat um den Vorsitzenden Sascha Königsberg plant nach acht Jahren künftig ohne Reisinger und hat mit dem Geschäftsmann Gernot Mang sogar schon dessen Nachfolger präsentiert. Eine Personalentscheidung mit Stil ist das freilich nicht, aber 1860 München hat in den letzten Jahren enorm an Klasse und Führungsstil verloren...

Ein Beschluss auf dem Präsidentenstuhl, mit dem Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik nicht gerechnet hat - erst recht nicht nach dem geheimen Vier-Augen-Gespräch kurz nach dem Jahreswechsel. “Das überrascht mich jetzt, denn Robert Reisinger sagte bei unserem Treffen Anfang Januar, dass er wieder antreten wolle”, erklärte der Jordanier im exklusiven db24-Interview. Was auch heißt: Die Vereinsseite hat Ismaik in ihre geplante Personal-Rochade nicht involviert.

Abschied rückt näher: Welche Note geben Sie Robert Reisinger für seine Präsidentschaft bei 1860 München?

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Ismaik verrät gegenüber db24, dass das Treffen mit Reisinger eher spontaner Natur und nicht von langer Hand geplant war: “Dass wir uns in Abu Dhabi getroffen hatten, war eine kurzfristige Geschichte, das will ich betonen. Reisinger war auf der Durchreise. Wir hatten an diesem Tage beide nicht viel Zeit, deswegen konnten wir nur 45 Minuten sprechen. Es war ein respektvolles Gespräch. Ich wollte ihn auch noch zum Abendessen einladen, aber er musste leider weiterfliegen.”

Reisinger? Wir waren uns beide einig, dass wir im Grünwalder Stadion nicht weiterkommen

Kam’s zu einer weiteren Aussprache mit Noch-Präsident Reisinger, nachdem man sich bereits im vergangenen Sommer im Zuge der Mitgliederversammlung getroffen hatte? “Sie kennen mich, ich bin ein offener Mensch. Das was war, liegt zurück und sollte man liegen lassen”, bemerkt Ismaik und holt dann aus: “Wir haben uns über die Zukunft der Löwen unterhalten und natürlich auch über die leidige Stadion-Frage. Wir waren uns beide einig, dass wir im Grünwalder Stadion nicht weiterkommen, uns jedes weitere Jahr viel Geld kostet und wir einen anderen Weg einschlagen sollten.” Einen Weg, der künftig ohne Präsident Reisinger bestritten wird.

Das exklusive Interview mit Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik lesen Sie am Donnerstagmorgen auf db24.