VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Fünf Punkte aus drei Spielen - die Bilanz von Patrick Glöckner (48) kann sich im Abstiegskampf der Dritten Liga sehen lassen. Obendrein ist der neue Löwen-Trainer weiter unbesiegt als Giannikis-Nachfolger. Doch jetzt muss 1860 auswärts ein dickes Brett bohren - Dynamo Dresden (Sonntag, 19.30 Uhr, db24-Ticker). Ein Duell, das auch zeigen wird: Wie reif sind die wiedererstarkten Löwen unter Glöckner schon? "Wie reif wir sind, werden wir sehen. Es ist ein Ausnahmespiel in so einem vollen Stadion", erklärte Glöckner am Freitagnachmittag in der Pressekonferenz: "Wir haben Stabilität in der Abwehr und auch Schwung in die Offensive reinbekommen. Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht - mit einer guten Einstellung."

Dass man in Dresden durchaus für eine Überraschung sorgen kann, hat der ein oder andere Klub in dieser Saison bereits bewiesen (Viktoria Köln siegte zuletzt im Rudolf-Harbig-Stadion beispielsweise mit 3:2) - und selbst die Löwen wissen, wie aus Sachsen alle drei Punkte mitgenommen werden können. In der Spielzeit 2022/2023 gewann 1860 am 1. Spieltag furios mit 4:3 in Dresden. Es war der Beginn eines weiß-blauen Startrekords unter Michael Köllner. Nach dem 1:2 im Rückspiel wurde der Oberpfälzer in Lauerstellung auf die Aufstiegsplätze jedoch entlassen. So ändern sich die Zeiten an der Grünwalder Straße 114 und das Anspruchsdenken.

Aber: Die Löwen gehören in der laufenden Saison weiterhin zu den besten Teams in der Fremde. Mit 20 Punkten stehen sie auf Rang vier der Auswärtstabelle. Nur Tabellenführer Energie Cottbus hat einen Zähler mehr auf der Habenseite - 21. Genau deswegen ist mit Sechzig zu rechnen, zumal auch Dresden mit dem 1:2 beim VfB Stuttgart II gezeigt hat, dass die Mannschaft von Trainer Thomas Stamm anfällig ist. “Dresden muss Punkte holen, das macht es umso schwerer für uns”, meinte Glöckner: “Wir wissen, dass wir kein Dauerfeuer entfachen können. Wir müssen sehr wachsam sein. Wir müssen unsere Hausaufgaben über 90 Minuten ausüben - egal ob wir führen oder hinten liegen. Nur so können wir was mitnehmen!“

Gut für Sechzig: Kapitän Jesper Verlaat steht nach monatelanger Verletzungspause vor seinem Comeback in Dresden. Glöckner: “Jesper wird in den Kader zurückkehren.” Nicht dabei wird Marlon Frey sein. Der Ex-Duisburger hat sich krank gemeldet.

Unter der Woche sammelten einige Kaderspieler Spielpraxis bei der 3:5-Pleite der U21 in Burghausen, u.a. kam Neuzugang Andy Lucoqui 62 Minuten zum Einsatz. Glöckner: “Wir haben Lucoqui nicht für die Bank geholt. Er ist ein ernsthafter Kandidat.” Auch U19-Nationalspieler Lukas Reich mischte nach ausgestandener Bänderverletzung mit.

Die Löwen dürfen sich in Dresden trotz der ungünstigen Anstoßzeit über die Unterstützung von 1.200 Fans freuen. Der Termin wurde aus Sicherheitsgründen von der Polizei bewusst so gewählt.