Präsidium Reisinger rüffelt Ismaik: "Gezielter Versuch, unsere demokratischen Vereinsstrukturen zu diffamieren"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 17.02.2025 21:50
- 273 Kommentare

VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Gegenüber dem “Merkur” wurde Ismaik in seinen Worten sogar noch drastischer und verglich die Wahlen mit dem System in Syrien: “Die Wahlen sind bedeutungs- und nutzlos. Sie erinnern mich an die Wahlen in einigen Ländern hier im arabischen Raum. Wie unter Al-Assad in Syrien.”
Dass Ismaik solche Vergleiche zieht, hat dem amtierenden Löwen-Präsidium um Robert Reisinger überhaupt nicht gefallen. Deswegen sah sich die Klub-Spitze am Montagnachmittag zu einer Stellungnahme gezwungen: “Dies ist in Form und Inhalt für den TSV München von 1860 e. V. völlig inakzeptabel. Im Namen unserer Vereinsmitglieder und ehrenamtlichen Funktionäre protestieren wir entschieden gegen solche abwegigen Assoziationen.”
Die Löwen vermuten, dass Ismaik mit der Vereinssatzung nicht sonderlich vertraut ist. Das kann man aber ausschließen. Der Jordanier kennt das System ganz genau. Trotzdem schreiben Reisinger & Co: “Wir haben Verständnis dafür, dass Hasan Ismaik mit dem mitgliederbasierten Vereinswesen in Deutschland, seinen gesetzlichen Grundlagen, unserer Vereinssatzung und dem Ehrenamt nicht sonderlich vertraut ist”, schreibt der TSV 1860 e.V. und fügt hinzu: “Das berechtigt ihn aber in keiner Weise, solche Entgleisungen in der Presse zu verbreiten. Es handelt sich dabei nicht um eine harmlose Unterstellung, Halbwissen oder fehlgeleitete Kommunikation, sondern um den gezielten Versuch, unsere demokratischen Vereinsstrukturen zu diffamieren. Das lassen wir nicht zu.”
Und das Präsidium wird noch deutlicher und fordert Ismaik, sich mit seinen Interviews zurückzuhalten: “Im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit in Sachfragen fordern wir unseren Mitgesellschafter dringend auf, derartige Äußerungen in Zukunft zu unterlassen. Vergleiche mit Massenmördern und diktatorischen Regimen oder haltlose Verdächtigungen des Wahlbetrugs verhindern den Austausch rationaler Argumente.”
In einer aktuellen db24-Umfrage, wie demokratisch der TSV 1860 sei, antworteten von bislang 4.110 abgebenen Stimmen 89 Prozent mit “gar nicht”. Nur elf Prozent finden die Vorgänge “zu 100 Prozent!” demokratisch.