MagentaSport-Kommentator Straßburger über irre Szene mit Platzwart: "Er hat mich richtig beleidigt - mein Herz hat gerast"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 25.02.2025 09:43
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Pyro-Technik satt, ein geschmackloses Plakat (“Rote Huren raus aus unserer Kurve”) - und jetzt kam heraus, dass es bei der 0:3-Heimpleite gegen Arminia Bielefeld auch im Stadion-Innnenraum zu einem Eklat kam. Mittendrin: MagentaSport-Kommentator Christian Straßburger.
Was war passiert? Der 35-jährige Journalist holt im Drittliga-Podcast “4zu3”etwas weiter aus: “Irgendwie ist da kein Wohlfühlgefühl zu spüren bei den Münchner Löwen. Du spürst ein Fremdeln und ein Kopfproblem vielleicht auch. Das war eine ganz komische Gemengelage. Ich muss sagen, ich hatte einen Abend, der war auch irgendwie verrückt. Du kommst da hin, wirst sozusagen 14mal umgetöpfert. Es gibt ja keine Parkplätze. Ich musste dreimal das Auto umfahren, weil keiner weiß, wo wird geparkt. Und dann gehst du rein - und jetzt muss ich eine Situation erzählen. Ich komm rein und rede irgendwwann mit Spielern. Da gibt es den Rasen, einen Zwischenrasen und eine Matte. Und wir standen auf dem Zwischenrasen - minutenlang. Auf einmal kommt einer richtig aggressiv und fragt mich, ob ich zu dem Verein gehöre. Ich habe gesagt: ‘Nein, ich bin Kommentator bei Magenta.’ Er hat mich richtig angeschrien, ich solle bitte auf dieser Matte stehen. Dann habe ich gesagt: ‘Ok, alles klar, aber kann man das nicht irgendwie normal?’ Und dann kommt der zu mir und baut sich vor mir auf, im Prinzip, als würde er mir eine Kopfnuss geben wollen. Ich habe gedacht, was ist das nun? Das war der Platzwart von 1860 beziehungsweise der Stadt München.”
Straßburger weiter: “Und dann hat er mich richtig beleidigt. Dann habe ich ihm gesagt, es wäre schön, wenn er zehn Meter zurückgeht. Dann meinte er, er komme gleich näher und sagte, vielleicht ist er auch vergiftet.”
Das ist keine erfundene Geschichte, sondern eine Szene, wie sie sich am vergangenen Freitag zugetragen hat: “Es stehen auch Leute drumherum. Wir waren fassungslos und auch sprachlos. Dann habe ich zu ihm gesagt: ‘Wie denken Sie, wie sie mit Leuten umgehen?’ Irgendwann hat er abgelassen ist gegangen und wollte sich partout nicht auf ein respektvolles Gespräch einlassen. Mein Herz hat gerast. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ihr kennt mich ja: Ich habe schon gewollt, dass er nochmal auf Augenhöhe kommt. Vom Verein, von den Mitarbeitern von 1860, die drumherum waren, gab’s gar nichts. Das war für mich der schlimmste Moment, den ich als Kommentator in einem Stadion erlebt habe und da bin ich, ehrlich gesagt, auch schwer enttäuscht von den Löwen beziehungsweise von diesem Typ sowieso.”
Straburgers Vorwurf: “Wenn das die Art und Weise ist, mit der da rumhantiert und akzeptiert wird… Ich habe ja erst später erfahren, dass der Platzwart sogar Legenden beleidigt. Harald Cerny vor Wochen. Wird gefeiert, geht dann auf den Rasen und will den dann da runterziehen. Ich muss ganz ehrlich sein, da sollte man schon darauf achten, ob das in Zukunft einer sein sollte, der rund um die Münchner Löwen agieren sollte. Das ist höchstgradig peinlich…”
Bezeichnend für 1860: Das unterirdische Niveau im Innenraum ist schon seit Jahren bekannt, doch die Stadt scheint dieses Verhalten zu tolerieren. Ex-Stadionsprecher Stefan Schneider hat auch seine eigene Rasen-Geschichte im Grünwalder Stadion, die letztlich auch einer der Gründe gewesen sein soll, nach 30 Jahren Servus bei 1860 zu sagen! db24 weiß: Es gibt sogar Reporter und Mitarbeiter der TV-Anstalten, die lehnen inzwischen einen Einsatz im Grünwalder Stadion strikt ab, auch um sich selbst zu schützen…