VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Der TSV 1860 München liegt nach 26 Spieltagen mit 32 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz der Dritten Liga. Aber wie viele Punkte bräuchte es in der Theorie für den Klassenerhalt? In dieser Saison könnten nicht einmal 45 Punkte reichen, nachdem so viele Mannschaften noch mitten im Abstiegssumpf stecken: Insgesamt zehn Teams können sich nicht in Sicherheit wiegen. "Ich bin immer belächelt worden, als ich zu Saisonbeginn gesagt habe, dass das eine ganz schwierige Saison wird. Ich wusste, was auch die Konkurrenz im Kader hat", erklärte 1860-Geschäftsführer Christian Werner am Rande des 3:1-Erfolgs bei Hannover 96 II: "Seit Wochen und Monaten warne ich vor der Situation."

Sportlich sind die Löwen noch nie in die Viertklassigkeit abgestiegen - und das soll auch so bleiben. Patrick Glöckner: “Wir brauchen auf jeden Fall 45 Punkte.” Das wären noch vier Siege plus ein Remis aus den verbleibenden zwölf Partien.

Für die SpVgg Unterhaching (18 Punkte) und Hannover 96 II (22 Punkte) kommt möglicherweise schon jetzt jede Hilfe zu spät. Zu abgeschlagen liegen beide Vereine im Keller. Sie können nur noch auf ein Wunder hoffen.

Wilder Abstiegs(k)rampf in der Dritten Liga.

45 Punkte sind aber keine Garantie! In der Saison 2019/2020 erwischte es Energie Cottbus mit dieser Punktezahl - und das nur, weil die Lausitzer gegenüber Eintracht Braunschweig (ebenfalls 45 Punkte) ein Tor im gesamten Saisonverlauf weniger erzielt hatten. Ähnlich turbulent war’s in der Saison 2018/2019: Chemnitz stieg mit 44 Punkten ab - aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem FSV Zwickau, der in 38 Spieltagen ein Tor mehr als die Chemnitzer erzielte. Dementsprechend sollten sich die Löwen bewusst sein, das Torkonto nicht zu vernachlässigen - und vor allem sollten sie auch ihre eklatante Heimmisere beenden. Am Sonntag kommt Borussia Dortmund II (13.30 Uhr, db24-Ticker). Es ist das nächste Sechs-Punkte-Spiel für die Blauen.

In der Drittliga-Saison 2016/2017 war der SC Paderborn mit 44 Punkten eigentlich sportlich abgestiegen, wurde aber dann Nutznießer des Löwen-Jahrhundert-Abstiegs (die beiden Gesellschafter konnten sich nicht einigen) und startete den Durchmarsch bis in die Bundesliga. Mittlerweile klopft Zweitligist Paderborn wieder ans Tor zum Oberhaus.

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Es lohnt sich ein Blick auf die letzten zehn Jahre und wie viele Punkte jeweils reichten, um den ersten Nichtabstiegsplatz (Rang 16) zu fixieren. In Klammern jeweils die Werte, die theoretisch gereicht hätten, um den Klassenerhalt zu schaffen. In der Vorsaison langten 41 Punkte, um über dem Strich zu stehen.

So viele Punkte reichten in den letzten zehn Jahren zum Klassenerhalt in der Dritten Liga:

2024: Waldhof Mannheim (43 Punkte/41 Punkte hätten gereicht)

2023: Rot-Weiss Essen (39 Punkte/38 hätten gereicht)

2022: SC Verl (40 Punkte/38 hätten gereicht)

2021: SV Meppen (41 Punkte/38 hätten gereicht)

2020: FSV Zwickau (44 Punkte)

2019: Eintracht Braunschweig (45 Punkte)

2018: VfL Osnabrück (37 Punkte/32 hätten gereicht)

2017: Werder Bremen II (45 Punkte)

2016: Stuttgarter Kickers (43 Punkte/42 hätten gereicht)

2015: Hansa Rostock (41 Punkte/40 hätten gereicht)

Anmerkung der Redaktion: Seit der Saison 2018/2019 gibt es statt vier statt drei Absteiger.