VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Sechs Spiele hat Patrick Glöckner (48) nun bereits beim TSV 1860 hinter sich gebracht. Logisch, die Punkte-Ausbeute könnte besser sein - und trotzdem: Dreimal ist seine Mannschaft schon zurückgekommen, hat einen Rückstand umgebogen oder zumindest egalisiert. Zuletzt beim 3:1-Sieg in Hannover, als die Löwen bis zur 65. Minute mit 0:1 zurückgelegen sind, aber dann die Krallen ausgefahren und den Gegner mit ihrer Offensivwucht regelrecht erdrückt haben. Dies spricht für den Spirit im Team, aber auch für eine gewisse Qualität. Und darauf setzt Glöckner auch in den nächsten Wochen...

Am Sonntag kommt zum nächsten Charaktertest Borussia Dortmund II ins Grünwalder Stadion, die sich in dieser Saison unberechenbar präsentiert: Auf der einen Seite haben die BVB-Bubis nicht mehr die Qualität vergangener Tage, auf der anderen plagt sich 1860 mit der eigenen desaströsen Heimstatistik herum. Seit Anfang November 2024 konnten die Löwen keine Partie vor eigener Kulisse auf Giesings Höhen mehr gewinnen. Glöckner: “Ich bin mit der Heimleistung bisher eigentlich zufrieden, nicht aber mit der Gesamtleistung der Saison. Es soll ja unseren Fans schon was Besonderes geben, wenn wir zuhause spielen.” Wie bekommt man die negativen Gedanken im Grünwalder aus dem Kopf? “Wir werden ein paar Abläufe in der Kabine ändern, das ist auch schon besprochen”, verrät Glöckner gegenüber db24. Eine Hotelübernachtung - wie bei Auswärtsspielen - ist aber nicht angedacht, um das Gehirn anders zu trimmen. “Wir wissen, was wir können. Wir müssen es jetzt aber auch mal zuhause abrufen.”

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Wie lautet der Matchplan? “Anderer Gegner, andere Erwartungshaltung für uns auch - deswegen müssen wir schauen, mit welcher Devise wir das Spiel angehen wollen”, sagte Glöckner, nachdem sich am Donnerstagvormittag abgezeichnet hat, dass möglicherweise Patrick Hobsch wieder in die Startelf zurückkehrt. Zumindest trainierte der frühere Hachinger - anders als Julian Guttau und Thore Jacobsen - mit der A-Elf. Verdient hätte Hobsch es sich, nachdem er in Hannover für den Endstand verantwortlich war. Nach einer tollen Deniz-Flanke traf der eingewechselte Mittelstürmer per Kopf. “Hobsch ist natürlich eine Option, weil er es in der Strafraumpräsenz sehr, sehr gut macht”, lobt Glöckner seine Nummer 34: “Wir sind noch ein wenig am tüfteln. Die Aufstellung ist noch nicht in Stein gemeißelt. In Hannover haben wir unser Spiel nach der Pause mit Hobsch verändert, weil er einer der Besten der Liga ist.” Aber nur, wenn 1860 mit Hobsch (sieben Saisontreffer) in den Strafraum kommt und er mit Flanken gefüttert wird - wenn Glöckner das hinbekommt, dann wäre den Löwen damit geholfen…