Hinterberger: Sein Transferzeugnis bei 1860
- Florian Gress
- 27.03.2013 09:56
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VON FLORIAN GRESS
Nicht unumstritten: Florian Hinterberger. Foto: WAGNER**Was für und gegen eine Weiterbeschäftigung des Sportdirektors spricht: Vallori steigt zum Fanliebling auf, Blanco flüchtet nach einem halben Jahr**
Nach nun fast zwei Jahren Amtszeit hat Sportdirektor Florian Hinterberger 15 neue Spieler zu den Löwen geholt – darunter einige Top-Transfers, doch auch die Liste der Spieler, die enttäuscht haben, ist lang. Im Sommer läuft der Vertrag des Managers aus. Die Meinungen, ob man Hinterberger weiter an den Verein binden sollte oder nicht, gehen weit auseinander. dieblaue24 wirft daher noch einmal einen Blick auf die bisherigen Transfers zurück und analysiert die Neuzugänge der vergangenen zwei Jahre:
Dennis Malura: Der Rechtsverteidiger sollte den zu teuren Toni Rukavina im Sommer 2011 ablösen. Doch schon nach zwei Starteinsätzen in der Liga und einem im Pokal erkannte auch Coach Reiner Maurer, dass der damals 27-Jährige kein taugliches Zweitligaformat darbietet. Schnell wurde Malura wieder in die Dritte Liga nach Heidenheim abgeschoben, wo er jetzt zu den Leistungsträgern gehört. Note 5
Collin Benjamin: Der Namibier fand nie so wirklich seine Position im Team von 1860 und agierte in der Hinrunde 2011/2012 im defensiven Mittelfeld, der Innenverteidigung und manchmal sogar als Außenverteidiger. Doch weil er nirgends so recht überzeugen konnte, spielte er bald keine Rolle mehr in den Planungen Maurers. Das Resultat: Der damals 33-Jährige beendete im Sommer 2012 seine Profi-Karriere! Derzeit absolviert er ein Praktikum im Nachwuchs der Löwen. Note 4
Arne Feick: Sollte die langjährigen Probleme von 1860 auf der linken Abwehrseite lösen. Doch stattdessen ist er bis heute nur ein Ergänzungsspieler. Zuletzt bei der U21 immer von Beginn an dabei. Note 4
Timo Ochs: Falls der langjährige Kiraly-Ersatz mal randurfte, wusste er stets zu überzeugen. Mit ihm besaß 1860 wohl einen der besten Ersatzkeeper der Zweiten Liga. Ging zudem professionell mit seiner Rolle als Reservist um. Kein Wunder also, dass er seit der Winterpause bei Ligarivale Jahn Regensburg im Kasten steht. Note 3
Maximilian Nicu: Hinterberger und alle Löwenfans hofften beim Neuzugang im Winter 2011, dass der Rechtsaußen an seine starke Zeiten bei Hertha BSC anknüpft. Doch bis heute kam der Rumäne nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Note 4
Guillermo Vallori: Gilt nach wie vor als Top-Transfer, wenngleich er vor der laufenden Winterpause ein kleines Formtief hatte. Der Spanier ist längst einer der Fanlieblinge dank seiner aggressiven Spielweise und ist spätestens seit dieser Rückrunde wieder absoluter Leistungsträger im Team. Note 2
Ismael Blanco: Stellte sich als zweifacher Torschützenkönig Griechenlands in Giesing vor und verließ nach einem halben Jahr und null Toren in der Liga sofort wieder die Löwen. Neben Stefen Hofmann und Chunly Pagenburg wohl einer der größten Transferflops der letzten zehn Jahre, zudem auch noch sehr teuer. Bei seinem neuen Team Lanús steht er jetzt in Argentinien an der Tabellenspitze. Traf selbst auch schon zweimal in sechs Spielen. Note 5
Marin Tomasov: Unbestritten ein feiner Edeltechniker, was er bisher aber noch nicht konstant auf dem Rasen zeigen konnte. Erzielte immerhin die letzten beiden Löwentreffer der laufenden Saison und zeigte aufsteigende Tendenz. Note 4
Moritz Stoppelkamp: Einziger Neuzugang aus dem Sommer 2012, der sich zum Leistungsträger entwickelt hat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zu Saisonbeginn, mittlerweile aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Note 2-3
Grzegorz Wojtkowiak: Obwohl polnischer Nationalspieler, konnte der gelernte Innenverteidiger und bei den Löwen als Rechtsverteidiger eingesetzte Defensivakteur lange Zeit nicht wirklich überzeugen. Seit der Rückrunde 2013 aber mit grundsoliden Leistungen. Vor seinen einst so groß angekündigten langen Einwürfen hat in der Zweiten Bundesliga aber keine Abwehrreihe mehr Angst! Note 4
Moritz Volz: Der Transfer aus St. Pauli spielte unter Maurer auf der linken Abwehrseite von 1860, obwohl er eigentlich Rechtsfuß ist. Schmidt lässt ihn nun wieder rechts ran. Wirkt in vielen Aktionen immer sehr unbeweglich. Dennoch gibt es in der Zweiten Liga deutlich schlechtere Außenverteidiger als den Buchautor („Unser Mann in London“). Note 3-4
Grigoris Makos: Griechischer Nationalspieler und dafür verpflichtet, das Löwenspiel von hinten heraus anzukurbeln. Ist aber wenn überhaupt nur ein Zerstörer, wenngleich er im defensiven Mittelfeld meist sehr unklug in die Zweikämpfe ging. Fiel zwischenzeitlich auch acht Wochen verletzungsbedingt aus, was aber schon lange nicht mehr als wirkliche Ausrede gelten darf. Zuletzt in der U21 am Ball. Note 5
Ola Kamara: Überzeugte in der Wintervorbereitung 2013 und spielte dann zum Start gegen Lautern auch ordentlich. Doch schon bald kam er, wenn überhaupt, nur noch zu Kurzeinsätzen in der Liga. Seit einigen Spielen wird der Norweger nur noch als Einwechselspieler auf dem linken Flügel eingesetzt. Im Sommer kann 1860 die Offensivkraft aus Ried für angeblich 150.000 Euro fest verpflichten. Ob’s dazu noch kommt? Note 4
Rob Friend: Absolute Stammkraft im System von Trainer Alexander Schmidt. Reibt sich in jedem Spiel in vielen Zweikämpfen auf, doch die fußballerische Lockerheit bleibt bei ihm häufig auf der Strecke. Traf bisher einmal im Löwentrikot. Note 3-4
Malik Fathi: Gilt schon jetzt als absoluter Top-Transfer. Scheint die langjährigen Probleme des Vereins auf der linken Abwehrseite gelöst zu haben. Beim 0:0 gegen Hertha spielte er gar auf der ungewohnten Sechser-Position eine akzeptable Partie. Doch leider ist der frühere Nationalspieler von Mainz 05 nur ausgeliehen. Mit einer festen Verpflichtung des Deutsch-Türken könnte Hinterberger aber ohne Zweifel vielen Löwenfans eine Freude bereiten. Note 2-3
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