Schiedsrichter-Skandal in Giesing: Werbebande schuld am Nicht-Tor für 1860?
- VON OLIVER GRISS UND FOTO (MAGENTASPORT)
- 07.04.2025 08:53
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VON OLIVER GRISS UND FOTO (MAGENTASPORT)
April, April? Eine Fehlentscheidung, wie sie gravierender nicht sein könnte. Ein Skandal im bezahlten Fußball. Ein Vergleich: Würde diese Szene im Oberhaus den großen Klubs passieren, würde Tage lang darüber geschrieben werden und sich sämtliche Instanzen zu Wort melden. Kurzum: Es war ein handfester Skandal!
Wie konnte das Schiedsrichtergespann dieses klare Tor übersehen? Patrick Glöckner fragte Linienrichter Scharf kurz nach dem nicht gegebenen Treffer: “Er meinte, er konnte das wegen der gelben Werbebande außen nicht sehen.”
Eine schlechte Ausrede, zumal Hauptschiedsrichter Felix Bickel (db24-Note 6) eine noch bessere Sicht auf die Situation gehabt haben muss. Er stand rund zehn Meter vom Tatort entfernt - das zeigt das Foto eines findigen X-Users. Und außerdem: Vor jedem Spiel checkt in der Regel das Schiedsrichter-Team normalerweise das Tor und die Netze - warum sind sie dann bei der Platzinspektion nicht über diese Werbebande von Burg Wächter (Slogan: “Immer auf der sicheren Seite”) gestolpert?
Der rot-gesperrte 1860-Profi Maximilian Wolfram sagte in der Pause bei MagentaSport: „Wie man das nicht sehen kann, ist für mich unbeschreiblich! Wir haben auf der Tribüne schon gejubelt. Danach waren wir erschrocken.“ Und Kapitän Jesper Verlaat, leidgeprüft durch die vielen Schiri-Fehlentscheidungen der letzten Monate, meinte auf db24-Anfrage: “Das war wieder Wahnsinn. Das war ja anscheinend nicht nur nur ein halber Meter - das war ja ganz klar. Aber was soll man machen?” Patrick Hobsch erklärte auf db24-Nachfrage: “Der Ball war mindestens einen Meter über der Linie, also nicht mal knapp. Gefühlt hat er fast das Netz berührt. Ich war fassungslos im ersten Moment. Aber das wollen wir mal unter den Tisch kehren.”
Aber so einfach geht das nicht, denn: Was wäre gewesen, wenn dieser nichtgegebene Treffer spielentscheidend gewesen wäre und über einen möglichen Löwen-Abstieg entschieden hätte? In diesem Fall hatte 1860, weil sich die Mannschaft um Kapitän Verlaat nach dieser Aktion den ganzen Frust von der Seele schoß und nach 50 Minuten bereits mit 4:0 führte.
In dieser Saison wurden die Löwen bereits mit 14 Fehlentscheidungen der Referees konfrontiert - nur Mannheim und Rostock hatten noch mehr Pech.
db24 meint: Dieses Nicht-Tor zeigt einmal mehr, dass sich der DFB endlich bewegen muss, damit in der Dritten Liga dieselben technischen Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden können wie in der Ersten und Zweiten Liga. Es geht um zu viel Geld. Sperrt sich der DFB weiter, muss man sagen, dass die Dritte Liga mit Professionalität nichts mehr zu tun hat.