VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Es sollte ein Projekt werden - mit Zielrichtung Dritte Liga. Jetzt hat Wolfgang Schellenberg, das einstige Diamantenauge der Löwen, Wacker Burghausen nach nur drei Monaten als Sportdirektor schon wieder verlassen. Offiziell aus privaten Gründen, doch hinter den Kulissen soll es rumort haben. „Es gibt persönliche Gründe, weshalb ich momentan nicht die Möglichkeit habe oder in der Lage bin, in Vollzeit zu arbeiten – und ohne Vollzeit geht dieser Job angesichts des hohen Arbeitsaufwandes einfach nicht. Was allerdings die Voraussetzung ist, um die ambitionierten Ziele des Vereins umsetzen zu können“, begründete der 53-Jährige seinen Schritt.

Er hatte die Vereinsführung der Salzachstädter aus diesem Grund gebeten, die Funktion als Sportdirektor „an ein kompetentes Führungsteam zu übergeben. Ich wünsche dem Verein alles Gute und dass die gesetzten Ziele bis spätestens 2030 erreichen werden“.

Eigentlich wollten die Burghauser mit dem Doppel Wolfgang Schellenberg/Lars Bender in der Rückrunde vorne mitmischen, doch inzwischen finden sie sich nach einer Talfahrt auf Platz 12 wieder. Sogar der Klassenerhalt ist noch in Gefahr. Ein paar Punkte braucht der frühere Zweitligist noch, um sich definitiv zu retten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Schellenberg ein Engagement vorzeitig abgebrochen hat. Ob bei Union Berlin, FC Kufstein, Austria Klagenfurt oder 1860 Rosenheim - wenn es dem früheren NLZ-Boss der Löwen nicht mehr passt, dann zieht er seine persönlichen Konsequenzen.

Niklas Hörber, der früher in der Scouting-Abteilung im NLZ des TSV 1860 München arbeitete, soll einige Aufgaben von Schellenberg übernehmen: “Es motiviert mich sehr, gemeinsam mit den Verantwortlichen des Vereins eine schlagkräftige und ambitionierte Mannschaft zu formen, die bereit ist, unser großes Vorhaben zu verwirklichen - die Rückkehr in den Profifußball.”