Reisinger kritisiert: "“Frühe Bildung eines Schattenpräsidiums ist ein Phänomen”
- VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
- 15.04.2025 08:03
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VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
Was denn nun? Aus den Löwen wird man nicht mehr schlau. Aber auch Präsident Robert Reisinger befeuert die Diskussionen. Gegenüber der “Süddeutschen Zeitung” sagt der 61-Jährige: “Die Anteile sind bei einem Schuldenschnitt 25 Millionen wert, deutlich mehr wird niemand bezahlen.“ Um dann kurze Zeit später in einem Interview mit der “AZ” zu sagen: “Verhandlungen über einen möglichen Verkauf sind mit der gebotenen Diskretion zu führen. Das wünsche ich mir von allen Beteiligten.”
Das allgemeine Löwen-Motto: “Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern…”
Reisinger läuft auf seiner Schlußrunde zu großer Form auf, bevor er den Stab im Juli an den designierten Präsidenten Gernot Mang übergeben muss. Er spricht, nachdem seine letzten acht Jahre wenig ruhmreich waren und der Profifußball auf der Stelle tritt, ganz offen über eine mögliche Nachfolge-Konstellation in der “AZ”: “Sinnvoll sind mehrere Investoren, Hybriden aus Sponsoren und Anteilseignern, im Idealfall sogar mit regionaler Verwurzelung. Dann bin ich fest davon überzeugt, dass ein nachhaltiges Investment in den TSV 1860 München sowohl für den Verein wie auch für die Profi-Fußballgesellschaft und die Geldgeber gewinnbringend sein kann. Voraussetzung dafür sind eine kooperative Strategie, gemeinsame realistische Zielvorstellungen und eine Umsetzung mit der nötigen Geduld und Sachkunde.” Kooperative Strategie? Frag nach bei Bayerische-Vorstand Martin Gräfer, Klaus Lutz, Thomas Hirschberger & Co.
Klar ist: Sollte Ismaik irgendwann verkaufen, wird das definitiv nicht mehr in die Reisinger-Ära fallen. Und trotzdem sagte der erfolgreiche Unternehmensberater, dass die Gespräche “durch die Entwicklungen im e.V. nicht einfacher geworden” seien.
Reisinger bekräftigt dies gegenüber der “AZ”: “Der Mutterverein muss nach außen hin mit einer Stimme sprechen. Nur dann hat sie das nötige Gewicht. Das war immer mein Credo. Leider ist uns das innerhalb der Vereinsgremien zuletzt nicht mehr gelungen. Es wurde einander öffentlich widersprochen. Das erschwert jede Art von Unterredung – mit dem Mitgesellschafter, aber auch mit Dritten.” Und dann eine deutliche Reisinger-Botschaft an die Gremien im Klub: “Die ungewöhnlich frühe Bildung eines Schattenpräsidiums ist ein Phänomen, das man aus Wahlkämpfen in der Politik kennt. In der Vereinsarbeit empfinde ich das als weniger hilfreich.”
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