Münchner Stadtmeister - im Fußball, nicht im Kleben
- VON OLIVER GRISS
- 15.04.2025 17:42
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VON OLIVER GRISS
Dieser Sieg, diese Stimmung, dieses kurze Gefühl der Unbesiegbarkeit - unvergessen und atemberaubend zugleich. Der TSV 1860 war mit zwei Derby-Siegen in der Saison 1999/2000 Stadtmeister. Auf höchster Ebene. Das waren keine Spiele gegen die Bayern-Amateure oder ein Aufkleber-Wettbewerb, sondern geschichtsträchtige Ereignisse gegen die damaligen Weltstars um Oliver Kahn oder Stefan Effenberg. Wenn man heute daran denkt, müssen jedem echten Löwen-Fan die Tränen kullern. Wir Löwen durften uns mit den Besten der Besten messen, mit der Creme de la Creme - heute bekommt 1860 nicht mal ein Freundschaftsspiel gegen die Roten.
Längst sind die Löwen Lichtjahre von den Bayern entfernt, in der Stadt taucht außer auf Aufklebern an irgendwelchen Verkehrsschildern das Logo von 1860 nicht mehr auf - der Abstand war noch nie so groß. Ein trauriger Ist-Zustand, den es gilt zu korrigieren. Das funktioniert aber nicht, wenn ein Verein wie 1860, der zu 99,9 Prozent Fußball ist, seine Kräfte nicht bündelt, sondern die KGaA seit Sommer 2017 als lästiges Anhängsel sieht. Nicht die Medien spalten den Verein, sondern die Funktionäre und Fans, die immer wieder ganz bewusst den Unterschied zwischen e.V. und KGaA herausstellen und einen Kampf gegen Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik führen (“Scheiß auf den Scheich”). Solange dieser Zustand nicht korrigiert wird, bleiben nur die unvergessenen Erinnerungen an einen einst großen und stolzen TSV 1860.
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