VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die Ultras singen: "Scheiß auf den Investor, scheiß auf sein Geld..."

1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, der seit Mai 2011 60 Prozent an der KGaA hält, hat die Tür für einen möglichen Verkauf geöffnet - doch der 47-Jährige hat auch Forderungen: Sein Investment soll in gute Hände kommen, damit der TSV 1860 eine bessere Zukunft bekommt. Vor allem braucht der Klub aus seiner Sicht einen Stadion-Neubau, um sich mit der Konkurrenz auf Augenhöhe zu duellieren. Aktuell reichen die Einnahmen nicht aus, um den Klub wettbewerbsfähig zu machen. Es muss immer wieder Geld nachgeschossen werden.

Auf dem Instagram-Profil seiner neuen Firma “Hamicgroup” schreibt Ismaik: “Für einen der traditionsreichsten Fußballvereine Deutschlands beginnt ein neues Kapitel. Hasan Ismaik prüft Investitionsangebote für seinen Anteil am TSV 1860 München und öffnet damit Türen für visionäre Partner, um die Zukunft einer 2-Milliarden-Euro-Traditionsmarke zu gestalten. Die Löwen haben lange genug geruht. Es ist Zeit, sie zu wecken.“

Die Löwen haben zwar mit dem 3:0-Sieg in Mannheim den Klassenerhalt zu 99,9 Prozent gesichert, doch das ist natürlich nicht der Anspruch des Altmeisters von 1966.

Ismaik will den Verein wieder in der Bundesliga sehen - und dann als Fan zurückkehren: “Ich will ein Derby gegen die Bayern sehen. Das wünsche ich mir, bevor ich sterbe. Das ist mein großer Traum.” Nicht nur seiner.

Das letzte Bundesliga-Derby erlebte die Stadt München im Jahr 2004. In diesem Jahr stieg der Klub nach zehn Jahren in der Beletage ab und hat sich von diesem Albtraum bis heute nicht erholt. Ismaiks Kritiker schieben dies auf den Jordanier, was natürlich Nonsens ist: Der Klub leidet unter der fast 30-jährigen Diskussion ums Grünwalder Stadion und den verschiedenen Fanlagern.