Cassalette über möglichen 1860-Neuanfang: "Zuerst müssen große Teile des Verwaltungsrats weg!"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 16.04.2025 17:51
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Aufgrund der gemeinsamne Vergangenheit verfolgt der gebürtige Münchner den Ismaik-Vorstoß, die Anteile nach 14 Jahren verkaufen zu wollen, ganz genau. “Mich wundert ehrlich gesagt, dass er so lange still gehalten hat”, erklärte Cassalette am Mittwoch gegenüber db24: “Wahrscheinlich hat Hasan eingesehen, dass der TSV 1860 sich auch gar nicht helfen lassen will. Wenn ich nur die ganzen Verleumdungen sehe, die Lügen, die Ismaik seit mehr als einem Jahrzehnt ertragen muss. Ich hätte das nicht so lange ausgehalten…”
Und weiter: “Wie bei 1860 mit verdienten Menschen umgegangen wird, ist nicht zu akzeptieren und zu ertragen: Martin Gräfer, Klaus Lutz oder Hans Sitzberger haben 1860 nachweislich geholfen. Ich bin kein Freund von Sitzberger, aber er ist ein echter Löwe. Ich glaube nicht, dass er goldene Löffel gestohlen hat. Man hat ihn rausgeekelt und das auf primtivste Art und Weise.”
Cassalette selbst ist auch schon öfter Opfer dieser Spielchen geworden: “Einmal war ich auf der Wiesn - dann hat einer am Nachbartisch mit dem Scheichlied zum Gröllen angefangen, um mich zu dissen. Diese Fraktion ist in den letzten Jahren leider größer geworden…”
Der Reisinger-Vorgänger glaubt nicht, dass sich ein potenter Investor finden werde, der Ismaiks Anteile abnimmt: “Bevor der TSV 1860 München seine Strukturen und Satzungen nicht korrigiert, wird in diese Richtung nichts passieren. Kein seriöses Unternehmen macht das mit! Wenn der Verein sich für einen Neuanfang öffnen will, dann ist es hoffnungslos. Zuerst müssen große Teile des Verwaltungsrats weg. Solange diese Posten mit diesen Leuten besetzt sind, dreht man sich im Kreis. Solange die Situation so ist, wie sie ist, bleibt alles beim Alten - und dazu muss ich kein 1860-Kenner sein. Es braucht einen Kulturwandel - dringend!”
Dass Ismaik für alles verantwortlich gemacht wird, darüber kann Casselette nur lachen: “Das ist typisch für diesen Verein. Es sind immer die anderen. Streit gab’s bei 1860 schon immer - und das hat nichts mit Ismaik zu tun.” Erschwerend kommt hinzu, dass sich das Interesse in einem Fußballstadion geändert hat. “Das ist nicht nur ein Phänomen bei 1860, den Leuten geht es nicht mehr so sehr um das Spiel, sondern viel mehr um die Vergnügnung: Mir ist das aber fremd. Wenn ich zum Fußball gehe, dann will ich guten Sport sehen und nicht die Bierflaschen klimpern sehen.”
Dass die “TZ” zuletzt eine Variante ins Spiel brachte, dass angeblich 11 Löwen-Schwergwichte jeweils 11 Millionen Euro auf den Tisch legen wollen, um Ismaik die Anteile abzukaufen, darüber kann Cassalette nur müde lachen: “Selten so einen Schwachsinn gelesen - und diese Leute, wenn es sie denn gäbe, machen dies dann aus großer Verbundheit, ohne Einfluß nehmen zu wollen. Das ist schön naiv gedacht…”
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