VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der Fanshop war voll, die Zuschauerbande war gut besucht an diesem Mittwochvormittag, als sich die hungrigen Löwen auf den Reifetest bei Hansa Rostock (Freitag, 19 Uhr, db24-Ticker) vorbereiteten. Nein, man kann nicht behaupten, die Sechziger würden in dieser Phase der Saison nachlassen. Dafür sorgte Trainer Patrick Glöckner, der teilweise mit markigen Botschaften seine Spieler kitzelte.

Und die Löwen können auch eine positive Nachricht verbreiten, denn Mittelfeldstratege Tunay Deniz, der gestern noch beim Arzt wegen einer Einblutung in der Wade war, stand heute nach seiner Zwangspause wieder auf dem Trainingsplatz. Und es schien nicht so, dass ihn seine Blessur daran hinderte, voll mitzumachen. Der 31-jährige Deutsch-Türke, einer der großen Bringer der Rückrunde, wird damit spielfähig sein. Gestern hatte Glöckner noch gesagt: “Wenn er morgen nicht wieder ins Training einsteigt, ist er sowieso nicht dabei. Da haben wir eine klare Struktur in unseren Abläufen. Wir brauchen maximale Power auf dem Platz.” Deniz will sich jetzt nicht drücken, sondern mithelfen, dass 1860 das Unmögliche noch wahr macht. Das Unmögliche wäre Platz vier, gleichbedeutend mit der Qualifikation für den DFB-Pokal.

Klar ist auch: Die Löwen brauchen einen Auswärtssieg - und wie die Vergangenheit bewiesen hat: In Rostock ist es nicht so einfach, zu gewinnen. Erst recht nach der letzten 0:4-Packung in Bielefeld. Die Rostocker sind also angeschlagen - und ausgerechnet Ex-Trainer Glöckner könnte die Hanseaten noch tiefer in die Depression stürzen. Der letzte 1860-Sieg an der Ostsee liegt lange zurück - am 24. November 2008 siegten die Blauen mit 1:0 in Rostock. Das goldene Tor erzielte Benny Lauth.

Während Linksverteidiger Andy Lucoqui nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurückkehren wird, steht Sieg-Torschütze David Philipp, der in der 89. Minute das 2:1 gegen Alemannia Aachen erzielte, den Löwen nicht zur Verfügung. Er sitzt seine Gelbsperre ab.