"Dieser seltsame Zwang zur Fraktionierung geht mir auf die Nerven"
- Oliver Griss
- 27.07.2013 18:58
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VON OLIVER GRISS
Robert Reisinger zieht als Fußball-Abteilungsleiter des TSV 1860 einen Schlussstrich: “Es war mir eine Ehre”
Robert Reisinger war in seiner viereinhalbjährigen Amtszeit als Fußball-Abteilungsleiter des TSV 1860 immer ein Mann der klaren Worte, für manche auch sehr unangenehm. Auch bei der Posse um die Aufenthaltsgenehmigung von Noor Basha soll er den 1860-Machern deutlich seine Meinung kundgetan haben. Jetzt ist Reisinger zurückgetreten (dieblaue24 berichtete exklusiv). “Mir ist auf Sicht schlicht nicht mehr möglich, die in der Vergangenheit aufgewendete Zeit weiter aufzubringen”, sagte Reisinger dem “Münchner Wochenanzeiger”: “Ich bedauere das, denn ich hab mein Amt meistens gerne ausgeübt. Es war mir eine Ehre. Aber manchmal im Leben muss das Ehrenamt eben zurückstehen.”
Dass der Verein und viele Teile der Fans ihn immer kritisch gesehen haben und er jetzt plötzlich der Investorenseite zugeteilt wird, ärgert ihn maßlos: “Mir wurde vom ersten Tag meiner Amtszeit an eine Nähe zu allem Möglichen unterstellt. Für die Presse und Teile der ARGE war ich bespielsweise immer der PRO1860-Mann. Dabei war ich weder vor noch nach meiner Wahl jemals Mitglied bei PRO1860. Das interessiert aber Leute nicht, die unbedingt Schubladen brauchen, um sich die Welt zu erklären”, sagte Reisinger dem “Münchner Wochenanzeiger” : “Dieser seltsame Zwang zur Fraktionierung und zum Schwarz-Weiß-Denken geht mir auf die Nerven. Vielleicht liegt darin auch ein Teil der Probleme begründet, mit denen mein Verein in den letzten zehn Jahren zu kämpfen hatte. Dass es selten um Inhalte ging und zu oft darum, wer welcher vermeintlichen Seite angehört. Ich bin jetzt für manche eben seit neuestem der Investoren-Freund…”
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