VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Letzte Woche bekam 1860-Vermarkter H.I. Post von Dieter Schneider: Nein, es war keine Anfrage für VIP-Tickets für das Karlsruhe-Heimspiel, im Gegenteil: Der Ex-Präsident, der vor drei Jahren die große Chance mit Hasan Ismaik nicht nutze und stattdessen einen Kleinkrieg mit dem Jordanier begann, kündigte seinen Sponsoren-Vertrag für seine Firma DSH. Schneider hatte an den Vermarkter jährlich rund 160.000 Euro überwiesen, und dafür 12 Business-Seats, Bandenwerbung und natürlich eine Menge an Aufmerksamkeit bekommen. Für 1860 wird das Schneider-Aus aber keine direkten Konsequenzen haben, schließlich bekommt der Verein vom Vermarkter garantierte 5,5 Millionen Euro pro Jahr überwiesen.

Auslöser für Schneiders Rückzug soll laut “AZ” angeblich das Nicht-Verhältnis mit dem amtierenden Präsidenten Gerhard Mayrhofer sein. Bereits bei seinem Abschied als Präsident hatte Schneider angekündigt, dass er sein finanzielles Engagement möglicherweise zum Saisonende beenden werde. Jetzt hat er es durchgezogen, dabei hatte Schneider (immer mit Fanschal) und seine Ehefrau Gipsy die Auftritte im Businessbereich der Allianz Arena immer sichtlich genossen. Am Samstag drückte Schneider der U21 in Heimstetten (2:0) die Daumen - als er von einem Löwen-Fan angesprochen wurde, was er den von den Entwicklungen bei 1860 halte, drehte er sich kommentarlos ab.

Wie es mit Hacker-Pschorr weitergeht, steht im Gegensatz zu Schneider noch in den Sternen. Die Münchner Brauerei, die rund 250.000 Euro pro Jahr überweist, will künftig noch weniger bezahlen und sich mehr auf den USA-Markt konzentrieren - dabei kann Hacker, das früher über 700.000 Euro bezahlt haben soll,  auf viele Werbemöglichkeiten bei Münchens großer Liebe zurückgreifen: Das Trikot der U21, Wiesn-Besuch, Fantalk im Stadion, Anzeigetafel, Löwenstüberl, Werbebanden, Freikarten, etc. Damit genießt Hacker als langjähriger Partner eine absolute Ausnahmestellung bei den Löwen.

Nach dieblaue24-Informationen steht der TSV 1860 und der Vermarkter, der von Geschäftsführer Noor Basha angeführt wird, längst in Gesprächen mit potentiellen neuen Sponsoren, darunter auch einige Münchner Traditionsunternehmen.

Kurios allemal beim TSV 1860: Obwohl mit Markus Bauer einer der Geschäftsführer von der gleichnamigen Molkerei “Bauer” im 1860-Aufsichtsrat sitzt, gab es von der Wasserburger Firma, zu der auch Meggle gehört, noch kein positives Signal für ein Sponsoring.

dieblaue24 meint: 1860 braucht in seinem Kontrollgremium Personen, die dem Verein mit ihren Kontakten Türen und Tore zur Wirtschaft öffnen! Aufsichtsratboss Siegfried Schneider ist so einer, aber der Rest? Wie es funktionieren kann, sieht man bei vielen Vereinen im deutschen Fußball.

Wer könnte bei 1860 als Sponsor einsteigen? Diskutieren Sie mit!