Vallori, Volz & Co: Die blauen Wackel-Kandidaten
- Oliver Griss und Uli Wagner (Foto)
- 14.05.2014 16:05
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Gerhard Poschner (45) geht seinen Weg beim TSV 1860. Der Sport-Geschäftsführer will den Zweitliga-Kader nach der verkorksten Saison an der Grünwalder Straße neu aufstellen - und ihm ist bewusst, dass er auch unpopuläre Entscheidungen treffen muss. Doch das nimmt er gerne in Kauf, um die Löwen zu verbessern. “Sieben Verträge haben wir nicht verlängert (u.a. Lauth, Bierofka, Aygün, d. Red.)– das ist eine Menge”, sagte Poschner gegenüber dem “Merkur”: “Ich gehe davon aus, dass es weitere personelle Veränderungen geben wird. Sprich: Spieler, die uns verlassen werden. Die einen werden von sich aus gehen wollen – bei anderen wird es so sein, dass der Wunsch eher von uns ausgeht. Alles vor dem Hintergrund, dass Platz geschaffen werden muss für Neues.” Heißt im Klartext: Einige Profis müssen von der Gehaltsliste noch gestrichen werden. Die blauen Wackel-Kandidaten:
Gui Vallori (Vertrag bis 2015): Dass es in der Mannschaft keine richtige Hierarchie gibt, lag auch an ihm: Als Kapitän kein Leadertyp, hat zudem nur wenig Verbündete (Wojtkowiak, Hertner) in der Truppe. Neben der offenbarten Führungsschwäche auch sportliche Defizite: In den letzten vier Spielen kam der 32-jährige Spanier überhaupt nicht mehr zum Einsatz. Markus von Ahlen am Mittwoch: “Gui hatte seine kleine Formschwankung, auf die haben wir sportlich reagiert. Er hat das auch eingesehen.” Vallori, dem ähnliches Schicksal schon einmal bei Grasshopper Zürich widerfuhr, will nicht aufgeben. Gegenüber der “AZ” sagte er: “Es kommt für mich nicht in Betracht, den Verein zu verlassen. Ich habe auch in der kommenden Saison noch einen Vertrag hier in München, somit gibt es da keine Diskussionen.“
Markus Steinhöfer (Vertrag bis 2016): War der Wunschkandidat von Ex-Trainer Friedhelm Funkel im Winter - doch eingeschlagen hat der Ex-Frankfurter an der Grünwalder Straße nicht. Der 28-Jährige machte seine besten Spiele als Rechtsverteidiger, doch bei den letzten beiden Spielen gegen Bochum (2:0) und Union Berlin (1:1) war sein Stammplatz die Tribüne. ”Das hatte seine Gründe”, sagte Steinhöfer zu dieblaue24, “näher will ich aber darauf nicht eingehen. Ich freue mich jetzt auf die Sommerpause - und dann geht’s in der neuen Saison von vorne los. Ich denke, dass es für viele hier ein Neustart werden wird.” Dass er verkauft werden soll, glaubt er nicht: “Mit mir hat noch keiner gesprochen.”
Moritz Volz (Vertrag bis 2015): Gehört zu den großen Missverständnissen bei 1860: Natürlich hat der Ex-England-Legionär immer alles gegeben, doch imgrunde reichte es bei ihm nicht mehr für die Ansprüche der Löwen. Gehört zudem zu den Besserverdienern bei 1860 - der Verein hätte nichts dagegen, wenn Volz sich neue sportliche Herausforderungen sucht.
Stephan Hain (Vertrag bis 2016): Der Sturmflop aus Niederbayern: 12 Zweitliga-Einsätze, kein Tor. Schlechte Körpersprache und chronische Erfolglosigkeit im Löwen-Trikot - sein Auftreten erinnert stark an die Zeit von Stefan Reisinger an der Grünwalder Straße.
Marin Tomasov (Vertrag bis 2015): Ein teures Missverständnis aus der Ära Hinterberger. Hohe Kosten, wenig Ertrag. Der einmalige kroatische Nationalspieler hat bei 1860 keine Perspektiven. Ob ein anderer Klub auf Tomasov aufmerksam wird?
Stefan Wannenwetsch (Vertrag bis 2016): Kommt für ein Ausleihgeschäft in Frage, um Spielpraxis zu sammeln.
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