Lorant rechnet mit 1860 ab: "Man darf nicht immer alles glauben, was die einem erzählen"
- Oliver Griss
- 15.01.2015 10:39
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VON MARC VON SICHERER
Werner Lorant ist eine lebende Legende. Er steht für die gute, alte Zeit beim TSV 1860. Doch was sich derzeit an der Grünwalder Straße abspielt, macht ihn traurig. Besser gesagt: Er hat Angst um seine große Liebe. Berechtigt oder nicht, Lorants Meinung zählt bei vielen Fans noch immer. In einem Interview mit dem “Münchner Merkur” rechnet der 66-Jährige mit den Löwen (wieder einmal) ab. Lorant über:
die Chancen auf den Klassenerhalt: “Ich hoffe, dass sie die Klasse halten, aber ich hab da große Bedenken. Diese Mannschaft kann keinen Abstiegskampf bestreiten, das habe ich schon vor drei Monaten gesagt. Ich brauche doch keinen Kader mit zehn Ausländern. In der zweiten Liga! Spanier, die in Spanien in der zweiten Liga gespielt haben, sollen 1860 in die Bundesliga schießen – wie soll das gehen? Haben wir keine deutschen Spieler? Und wenn ich dann höre: Die sind billiger. So ein Gequatsche! Das glaubt doch kein Mensch. Man darf nicht immer alles glauben, was die einem erzählen.”
den Crashkurs mit der Jugend: “Mit jungen Spielern schaffst du gar nichts. Die sind doch alle überfordert. Die brauchen erfahrene Spieler an ihrer Seite. Das Mannschaftsgefüge muss passen, sonst kommst du aus dieser Situation nicht heraus. Die armen Jungs tun mir nur leid. Alles hochtalentierte Spieler, aber das kannst du denen doch nicht antun. Abstiegskampf. Da kriegen die Stress, in ihrem Umfeld, wo sie wohnen. Da heißt es dann: „Jetzt hast du wieder mal gespielt – aber verloren.“ Das ist doch alles viel zu viel für die Jungs.”
Torjäger Rubin Okotie: “Er ist ein ganz normaler Zweitligaspieler. Er hat in der Bundesliga nichts zu suchen. Ich hab ihn ein paarmal gesehen, das reicht. Wieviele Tore hat er denn vorbereitet?”
sein Gespräch mit Präsident Gerhard Mayrhofer und dessen Ankündigungen: “Er hatte gesagt, er meldet sich bei mir. Ist bis jetzt aber nicht passiert, und da muss ich fragen: Was machen die da? Früher galt bei 1860: Ein Mann, ein Wort. Aber leider ist Herr Wildmoser nicht mehr da – und nicht mehr auf der Welt. Das tut mir immer noch leid, denn das war noch ein richtiger Präsident für 1860 München. Selbstverständlich hätte ich geholfen. Ich will zwar keinen Posten oder jemanden abrasieren, aber ich hab ja ein bisschen Erfahrung. Aus meiner Sicht muss der Sportdirektor (Gerhard Poschner/Red.) schon lange weg. Der hat ja gar nichts erreicht bisher. Dabei ist er jetzt auch schon lange da. Der Trainer (Markus von Ahlen) dagegen kann nichts dafür.”
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