Effenberg watscht 1860 ab
- Marc Sicherer
- 16.02.2015 17:12
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VON MARC VON SICHERER
Als Spieler war Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg für seine markigen Worte bekannt, jetzt tut er es auch als Sky-Experte. In einer Presserunde nimmt der Ex-Nationalspieler die Arbeit des TSV 1860 auseinander - und spricht über:
die aktuelle Entwicklung bei 1860: “Mir tut es leid. Sie sind ja mit anderen Erwartungen in die Saison gestartet, dann ist die Entwicklung schon tragisch und traurig. Ich bin ja jetzt nicht der blaue Blaue in dem Sinne, aber ich freue mich auch nicht, dass sie da unten drinstehen. Um Gottes Willen! Es ist halt eine traurige Entwicklung, die da genommen wurde.”
die getroffenen Entscheidungen: “Viele Dinge wurden falsch gemacht, viele Entscheidungen getroffen, die man schwer nachvollziehen kann. Ich schaue jetzt nicht intensiv mit beiden Augen drauf, aber es interessiert mich sehr wohl. Entscheidungen auch in dem Sinne, dass man Spieler hat gehen lassen, wo ich sehr wohl einschätze, dass die bei mir nicht gegangen wären. Dann hast du auch so einen Kiraly. Man kann über diese Personalie diskutieren, für einen Löwen-Fan ist sie aber schwer zu verstehen.”
den Abstiegskampf: “Ich würde mir natürlich wünschen, dass sie drin bleiben. Aber was ist dann der nächste Schritt der Entwicklung? Jedes Jahr gegen den Abstieg zu kämpfen? Oder will man sich weiterentwickeln? Es wurden sportliche Entscheidungen getroffen, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Muss ich ganz klar und deutlich sagen. Auch das Umfeld ist nicht ruhig und sehr schwierig. Der eine ist dann mal auf Facebook und gibt irgendwelche Kommentare ab – ja wo kommen wir denn da hin? Das geht nicht! Das kann ich nicht nachvollziehen.”
die unglücklichen Entscheidungsträger: “Und dann musst du in meinen Augen auch irgendwann einmal die Reißleine ziehen, wenn du nicht dahin willst, wo sie wahrscheinlich bald sind. Aber Punkt eins: Wer erkennt das? Und Punkt zwei: Wer trifft überhaupt die Entscheidung? Noch nicht mal das weiß man in dem Verein. Oder kommt der eine mal eben von drüben rüber und klärt mal hier die Dinge? Geht das überhaupt? Geht das, auf 5000 Kilometer Distanz irgendwelche Entscheidungen zu treffen?”
Lorant, Wildmoser und Mayrhofers Facebook-Einträge: “Das, was sie früher mit dem Wildmoser und diesem verrückten Lorant ausgemacht hat – das war geil. Ja klar, da hatten die noch richtige Fans. Da wurde gegen die Koffer getreten, da war noch Leben drin. Da hat’s noch Spaß gemacht, aber mittlerweile ist das echt traurig. Der, der gerade da ist, hat auch nicht alles im Griff. Schlecht ist auch, wenn da jetzt die Altinternationalen rauskommen wie ein Werner Lorant, dem das natürlich am Herzen liegt. Aber das ist fatal für einen Verein, die musst du mit in deinem Boot haben. Wenn du das nicht schaffst, kannst du dich irgendwann einmal nicht mehr befreien. Ich sehe auch in dem Verein keinen, der mal eine Entscheidung trifft. Da hast du den Präsidenten immer wieder mal auf Facebook. Wenn du so einen Verein führst – dann naja.”
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