Unrentable Arena: Nicht mal fürs Bier bekommt 1860 Geld
- Oliver Griss und Uli Wagner (Foto)
- 24.03.2015 09:27
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Die Löwen und die Allianz Arena - eine innige, herzliche Beziehung wird das wohl nicht mehr: Hohe Kosten, leere Zuschauerränge und keine Punkte, das zeichnet das Fröttmaninger WM-Stadion aus, wenn der TSV 1860 im Wohnzimmer des FC Bayern seine “Heimspiele” austrägt.
Jetzt hat Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge in “Blickpunkt Sport” Erstaunliches verraten, was viele Löwen-Fans irritiert hat: “Die Löwen zahlen 1,5 Millionen Euro an Miete. Sie zahlen zwar noch an den Caterer Geld, aber das hat ja nichts mit dem FC Bayern zu tun. Die reine Stadionmiete ist eigentlich eine der günstigsten in der Zweiten Liga.”
Markus Rejek, der 1860-Geschäftsführer, will das Rummenigge-Vorpreschen gegenüber dieblaue24 nicht kommentieren: “Wir können und wollen diese Aussage nicht kommentieren, zumal es sich auch um vertragliche Angelegenheiten handelt, über die wir grundsätzlich nicht sprechen.” Für Transparenz sorgt dies bei den Löwen-Fans freilich nicht.
dieblaue24 weiß aber: Die Catering-Kosten sind weiterhin deutlich höher als die eigentliche Stadion-Miete: Der TSV 1860 zahlt pro Saison rund 2,3 Millionen Euro für die VIP-Verköstigung von Arena One - egal ob der Arena-Businessbereich leer oder mit 2450 Gästen randvoll ist. Für die Werbefreiheit zahlt 1860 ebenfalls noch einmal eine Million Euro. Macht summasumarum 4,8 Millionen Euro per anno. Ein Verlustgeschäft, auch weil die Löwen als Mieter keine zusätzlichen Erlöse aus Namensrechten, Catering und Logen generieren können. Nicht mal am Bier-Umsatz profitiert der Löwe.
Genau das sind die Gründe, warum 1860 raus aus der Arena will - doch die Frage ist derzeit: Wohin nur?