VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Freilich, Reibereien oder verbale Auseinandersetzungen gehören zum Haifischbecken Profi-Fußball. Doch die Watsch-Affäre um Stefan Ortega und Rodri zeigt auf, dass beim TSV 1860 der Haussegen vor den beiden Relegationsspielen gegen Holstein Kiel ordentlich schief hängt. Anders gesagt: Das Klima ist vergiftet. “Was hier los ist, da musst du oben nachfragen”, sagte der 1860-Ersatztorhüter am Montag gegenüber dieblaue24.

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Ortega, der kurz zuvor den spanischen Stürmer Rodri umgrätschte und daraufhin eine Ohrfeige verpasst bekam, will nicht mehr sagen. Auch aus Selbstschutz. Doch was Ortega wohl meint: Die Mannschaft ist genervt von Gerhard Poschners Führungsstil und Bevorzugung einzelner Spieler. Immer wieder soll der 45-Jährige die schützende Hand über “seine Spanier” halten - das nervt den Großteil der 1860-Profis. Schon am Sonntag - unmittelbar nach dem 0:2 in Karlsruhe - soll es in der Löwen-Kabine höchst turbulent zugegangen sein.

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Es ist nicht das erste Mal, dass der spanische Stürmer auffällig war: Vor dem 1:1 gegen Aalen vergaß er seine Kickstiefel an der Grünwalder Straße - und musste sich nach der Ankunft in der Allianz Arena die Schuhe von Toni Annan ausleihen. Später traf er damit zum späten 1:1 gegen Aalen. Doch eine Geschichte um Rodri erzürnte die Mannschaft ganz besonders: Beim 1:1 in Düsseldorf scherte der Sommer-Einkauf (Kostenpunkt rund 600.000 Euro) nach dieblaue24-Informationen aus dem Mannschaftsgefüge aus. Aus Verärgerung über seine Nichtberücksichtigung setzte sich der kleine Spanier demonstrativ auf die Bank, während sich seine Kollegen aufs Spiel vorbereiteten. Ein No-Go! Trainer Torsten Fröhling soll über diese Disziplinlosigkeit sprachlos gewesen sein. Angeblich soll Rodri für sein Fehlverhalten aber inzwischen eine saftige Geldstrafe kassiert haben.

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Poschners Personalpolitik - sie ist kläglich gescheitert. Und darum wollte sich der Verein auch vom Ex-Profi  (Vertrag bis zum 30. Juni 2017) schon mehrmals trennen. Zuletzt nach der 0:3-Heimpleite gegen Union Berlin. Präsident Gerhard Mayrhofer soll am Montagmorgen nach der peinlichen Vorstellung gegen die Hauptstädter  ins “Rilano”-Hotel gefahren sein, um Poschner den Rücktritt nahezulegen. Der Sport-Geschäftsführer soll aber diese Aufforderung abgelehnt haben. Mayrhofer dazu in “BILD”: Ich habe Herrn Poschner zu nichts gezwungen, das kann ich in der gegebenen Struktur nicht. Wir haben Gespräche geführt, deren Inhalt vertraulich ist.“

Wo ist das Problem? Um Poschner zu entlassen, bräuchte der TSV 1860 die Zustimmung von Investor Hasan Ismaik. Doch der schwerreiche Jordanier soll für die Löwen nicht mehr erreichbar sein - und  Noor Basha, Ismaiks Auge in München-Giesing, gibt die Nibelungentreue zu Poschner nicht auf. Mayrhofer gegenüber dem “Bayerischen Rundfunk”: ”Viele Dinge ergeben sich über eine Saison, die man in unserer Konstellation, wie wir sie bei den Sechzigern haben, dann offensichtlich nicht so leicht regeln kann.”

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