Heute Finale gegen Kiel: 10 Gründe, warum 1860 nicht absteigen darf...
- Oliver Griss und Uli Wagner (Foto)
- 02.06.2015 08:27
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Es ist ein absolutes Herzschlagfinale: 90 Minuten, Verlängerung oder im schlimmsten Fall sogar Elfmeterschießen - der Sieger aus dem Duell zwischen 1860 und Holstein Kiel (20.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) bekommt den letzten freien Platz in der Zweiten Liga. “Wir haben es verdient, den Klassenerhalt zu schaffen”, sagt Trainer Torsten Fröhling. dieblaue24 erklärt in zehn Gründen, warum die Löwen trotz der “schlimmsten Saison seit 40 Jahren” (Roman Wöll) nicht absteigen dürfen…
1. die Champions League-reife Unterstützung der Herzblut-Fans: Beim 2:1-Triumph gegen Nürnberg waren 68.500 Anhänger im Stadion - und auch heute werden es über 55.000 Besucher in der Arena. Eine Kulisse, von der andere Erstligisten nur träumen können. Ein Zustand, der zeigt, dass die Marke 1860 derzeit noch intakt ist. Das Löwen-Publikum ist im Gegensatz zum Operetten-Anhang der Roten heißblütig, leidenschaftlich und leidensfähig. Das macht die Gemeinschaft bei Sechzig aus.
2. der drohende Finanz-Kollaps: Im Abstiegsfall würden die Löwen rund sieben Millionen Euro weniger Einnahmen aus dem TV-Topf bekommen. in der Dritte Liga gibt es nur knapp 800.000 Euro pro Mannschaft - auch die 1860-Sponsoren würden ihre bisherigen Vereinbarungen auf die Dritte Liga anpassen. Es drohen gewaltige finanzielle Einschnitte bei 1860.
3. der mögliche Ausstieg des Investors: Sollte 1860 absteigen, ist mittelfristig auch mit einem Ausstieg des finanzgewaltigen Investors Hasan Ismaiks zu rechnen, was unmittelbar eine mögliche Insolvenz der KGaA zur Folge hätte. Ein Insider: “Ismaik hat die Lust an 1860 verloren.” Bislang hat Ismaik über 50 Millionen Euro in das Projekt gesteckt.
4. der mögliche Zwangsabstieg der U21: Sollte die Profi-Mannschaft des TSV 1860 absteigen, müsste die U21 trotz Platz 3 in der vergangenen Saison eine Klasse tiefer antreten. Es gibt sogar Gerüchte, dass im Fall der Fälle die Nachwuchsmannschaft sogar abgemeldet wird. Sprechen will darüber jetzt noch keiner.
4. die Angst um den Fortbestand des Nachwuchsleistungszentrums: Noch gehört der Talentschuppen des TSV 1860 mit seinem Chef-Ausbilder Wolfgang Schellenberg zu den besten Adressen in Deutschland. Der Beweis: Immer wieder schaffen es ehemalige Löwen in die Elite. Zuletzt feierte Nationalspieler Tarik Camdal mit Galatasaray Istanbul seine erste türkische Meisterschaft. Doch es wird für die Löwen immer schwerer, an gute Talente ranzukommen - und das nicht nur, weil Augsburg und Ingolstadt mittlerweile gewaltig aufholt haben, sondern weil 1860 inzwischen viele auch abschreckt. Ein Abstieg der Profis würde die Aufgabe weiter erschweren.
5. die Marke 1860: Innerhalb von wenigen Jahren ist der Löwe in der “Bayern”-Tabelle von Platz zwei auf Rang sechs abgerutscht. Vor 1860 stehen in diesem inoffiziellen Ranking der FC Bayern, FC Augsburg, FC Ingolstadt, 1. FC Nürnberg und Greuther Fürth. Eine Konstellation, die viele Löwen-Fans traurig macht. Ein Abstieg in die Dritte Liga würde die Wahrnehmung des TSV 1860 im Freistaat Bayern weiter verschlechtern. Das Sterben eines großen deutschen Traditionsvereins wäre unausweichlich. De Aufbauarbeit, die Karl-Heinz Wildmoser und Werner Lorant in den 90er Jahren verrichtet haben, wäre auf einen Schlag zunichte gemacht.
6. Massive Mitgliederaustritte: Sollte Münchens große Liebe den Weg in die Drittklassigkeit antreten müssen, wären Mitgliederaustritte im größeren Umfang nicht zu verhindern. Damit gerät der Gesamtverein in Gefahr, weil Sparten, die von den Fußballern profitieren drastische finanzielle Einbußen hinnehmen müssten. Derzeit soll der Mitgliederbestand angeblich bei 19.500 liegen.
7. Großes Erdbeben in der Vereinsstruktur und KGaA: Ein Abstieg in die Dritte Liga hätte erhebliche Auswirkungen auf die Mitarbeiter- und Gehaltsstruktur an der Grünwalder Straße 114a. Von einem größeren Personalabbau ist auszugehen, von den Gehaltseinbussen ganz zu schweigen. Präsident Gerhard Mayrhofer schließt zwar einen eigenen Rücktritt aus, doch auch er wird sich hinterfragen müssen.
8. Das Verkaufen des Tafelsilbers: U20-Nationalspieler Julian Weigl wurde für 2,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund “verscherbelt” - weitere hoffnungstalente Nachwuchsspieler wie Marius Wolf oder Maxi Wittek werden trotz Drittliga-Verträge im Abstiegsfall wohl kaum länger zu halten sein.
9. Niemals mehr eine eigene Spielstätte: Sollte 1860 nicht die Zweite Liga halten, würde der Traum vom eigenen Stadion für immer zerplatzen.
10. Keine konkurrenzfähige Mannschaft: Im Abstiegsfall hätten nur sechs Spieler gültige Verträge für die Dritte Liga (u.a. Eicher, Vollmann, Wittek, Wolf) - am 22. Juni ist Trainingsstart. Aber mit welcher Mannschaft?
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