Die blaue Notenparade: Fünfmal die Fünf!
- Alex Sicheneder und Uli Wagner (Foto)
- 20.10.2015 18:40
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VON ALEX SICHENEDER UND ULI WAGNER (FOTO)
Die Negativserie ist einfach unfassbar: Das 0:1 gegen Karlsruhe war das bereits das zwölfte nicht gewonnene Spiel in Serie - Löwen-Rekord in der Zweiten Liga. Sind die Löwen inzwischen chronisch erfolglos? “Wir stellen uns immer wieder selbst ein Bein”, klagt der Österreicher Michael Liendl, der ”Immer wieder Stockfehler, falsche Laufwege” sieht. Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Vitus Eicher (Note 3): Der Erdinger erhielt den Vorzug gegenüber Stefan Ortega. Beweisen konnte er sich allerdings nicht, weil nicht geprüft. An Hoffers Siegtor war Eicher alllerdings schuldlos.
Gary Kagelmacher (Note 4): Der Routinier war teilweise zu ungestüm, absolvierte ansonsten aber ein solides Spiel. Trotzdem: Um den ersten Saisonsieg dieser Spielzeit einzufahren, muss auch von einem erfahrenen Spieler wie ihm einfach mehr kommen als ein durchschnittlicher Auftritt.
Christopher Schindler (Note 4): Der Kapitän konnte die gegnerischen Stürmer zumeist im richtigen Moment stören und durch gutes Stellungsspiel überzeugen – nur nicht beim Gegentreffer: Mit etwas mehr Cleverness hätte er Hoffer attackieren können und so das 0:1 verhindern können.
Sertan Yegenoglu (Note 4): Der Jungspross durfte dank des neuen Trainers seine Premiere feiern – und das in der Startformation. Der Deutsch-Türke lieferte 30 Minuten lang ein ansprechendes Spiel ab, bis er durch eine katastrophalen Fehlpass den Gegentreffer einleitete. Bitter für den Debütanten, dass ausgerechnet sein Aussetzer zur Niederlage führte. Doch er wird aus seinen Fehlern lernen und noch zu einem wichtigen Spieler für Sechzig reifen.
Maxi Wittek (Note 5): Fehlerhaftes Spiel. Zweifelsohne ein großes Talent, hat sich aber in den letzten Monaten ein wenig zurückentwickelt.
Daniel Adlung (Note 5): Der Franke nimmt sich viel zu viele Auszeiten - das wird ihm wohl demnächst auch sein neuer und alter Trainer Benno Möhlmann mitteilen. Um dem Image als Führungskraft gerecht zu werden, muss auch von ihm mehr kommen.
Emanuel Taffertshofer (Note 4): Das U21-Talent profitierte vom Trainerwechsel und erhielt von Möhlmann die Chance sich von Anfang an zu beweisen. Der 20-Jährige fügte sich bei seinem Debüt gut ins Löwen-Team ein und ließ keine Spur von Nervosität erkennen. Seine fehlende Erfahrung glich er mit umso größeren Einsatzwillen aus. Auf diese Leistung lässt sich aufbauen!
Marius Wolf (Note 5): Großes Potential, kleine Leistung. Flog in der Schlussphase der Partie fast vom Platz, hätte der Schiedsrichter nicht ein Auge zugedrückt. Belasten die Vertragsgespräche?
Michael Liendl (Note 5): Der Neuzugang hatte zwar viele Ballkontakte, fiel aber eher durch häufige Ballverluste und allen voran durch seine schwachen Standards auf. Alles in allem zeigte sich der Spielmacher ohne Zug nach vorne und bleibt bis jetzt den Beweis schuldig eine echte Verstärkung für das Löwen-Team zu sein.
Stephane Mvibudulu (Note 5): Der Deutsch-Kongole vertendelte zu oft gute Kontermöglichkeiten, war in seinen wenigen Offensivaktionen ohne Durchschlagskraft und flankte zu oft zu unpräzise. Alles in allem: Ein Totalausfall. Wurde deswegen in der 71. Minute für Vollmann ausgewechselt.
Rubin Okotie (Note 4): Der Österreicher machte als einziger in der Löwen-Offensive einen ordentlichen Eindruck. Der Stürmer wies hohes Engagement auf, machte weite Wege und kam vor dem gegnerischen Kasten oft zu Tormöglichkeiten. Einziges Manko: Die Chancenverwertung. Wenn diese nicht besser wird, wird auch 1860 nicht aus dem Tabellenkeller rauskommen.
Korbinian Vollmann (Note 4): Kam 20 Minuten vor Schluss für den enttäuschenden Mvibudulu. Hatte einige Aktionen nach vorne, konnte die Niederlage aber schlussendlich auch nicht mehr abwenden.
Stefan Mugosa: Kam zu spät für eine Bewertung.
Benno Möhlmann (Note 4): Missglücktes Debüt. Der Fröhling-Nachfolger saß trotz Magen-Darm-Verstimmung auf der Trainerbank - fast regungslos. Wäre er gesund gewesen, hätte er möglicherweise anders reagiert als in den 90 Minuten. Was Sechzig im Abstiegskampf braucht, ist ein lebendiger Trainer an der Seitenlinie. Sein Co. Sven Kmetsch konnte ihn nicht ersetzen. Zurecht monierte der 61-jährige Trainer-Oldie hinterher das Flügelspiel der Sechziger - warum er aber dann aber so lange auf den völlig insdisponierten Stephane Mvibudulu setzte, bleibt sein Geheimnis.
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