VON OLIVER GRISS

Der Dynamo-Verteidiger zeigte den 1860-Bossen, dass er zweitliga-tauglich ist

Klar, dass der Triumph von Dynamo Dresden in der Allianz Arena für Ex-Löwe Florian Jungwirth was ganz Besonderes war: “Das war ein Super-Gefühl, eine Befreiung. Balsam für unsere Seele.”
Vor allem für ihn selbst: Beim TSV 1860 wurde der ehemalige Jugend-Nationalspieler im Schatten der Bender-Zwillinge für nicht gut genug befunden, fiel bei Ewald Lienen durchs Raster. Am Sonntag zeigte der 21-Jährige aber im Duell mit Lauth & Co., dass er sehr wohl die Zweitliga-Tauglichkeit mitbringe. Als Dynamo-Abwehrboss organisierte er die Gäste-Abwehr so, dass sich die hochgelobte Offensive der Löwen die Zähne ausbiss. Am Ende stand der erste Auswärtssieg von Dynamo in der Zweiten Liga.

Für Jungwirth, der nach der Sensation von Fröttmaning in der Mixedzone im Löwen-Trikot von Kumpel Sandro Kaiser vor den Reportern auftauchte, bleibt dieser 2. Oktober 2011 unvergessen: “Als ich zwischendurch mal auf die Anzeigetafel schaute und oben ein 4:0 stehen sah, konnte ich das nicht so recht glauben. Das war ein völlig unrealistisches Ergebnis. Aber die zwei schnellen Tore haben uns natürlich super in die Karten gespielt.”
Dass Jungwirth in der Anfangsphase nach einem Zweikampf mit Benny Lauth fast vom Platz geflogen wäre, macht ihn trotz des Sieges in München ein wenig stinkig: “In der Zeitlupe hat man ganz deutlich gesehen, dass ich Lauth gar nicht berührt habe. Deswegen war auch die Gelbe Karte übertrieben. Ich will gar nicht daran denken, wenn mir der Schiedsrichter Rot gegeben hätte…”