Die Gegner-Analyse: "1860? Wir wissen um die schwere Aufgabe"
- VON MICHAEL SAILER
- 15.04.2016 16:06
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VON MICHAEL SAILER
Abstiegsendspiel, Abstiegsgipfel, Kellerduell – der Boulevard lässt keine Formulierung aus, um die Brisanz des Auswärtsspiels der Löwen beim MSV Duisburg am heutigen Freitag (18.30, dieblaue24-Liveticker) zu verdeutlichen. Bei einem Sieg mit drei Toren Unterschied könnten die Zebras die rote Laterne an Sechzig abgeben und selbst auf den Relegationsplatz vorrücken. Der TSV befindet sich nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen in der Negativspirale, die Duisburger hingegen haben nach dem 2:1-Überraschungserfolg in Nürnberg mächtig Rückenwind. MSV-Coach Ilia Gruev sagte im Vorfeld der Partie: „Wir gehen selbstbewusst, aber realistisch ins Spiel gegen 1860. Wir wissen um die schwere Aufgabe, die auf uns zu kommt und welches Potential in 1860 steckt. Ich kann versprechen, dass wir bis zum Ende alles versuchen werden!“
Die Duisburger im dieblaue24-Gegnercheck:
Personelle Veränderungen im Winter: Die Zebras holten vier neue Spieler für den Abstiegskampf. Torwart Timothy Dieng (Grasshopers) und Linksverteidiger Nurettin Kayaoglu (ohne Verein) spielen bislang keine Rolle, Königstransfer Tomané (Guimarães, Leihe) blieb torlos und musste zuletzt auf die Bank. Einziger Lichtblick unter den Neuzugängen: Baris Özbek. Der Deutsch-Türke kam ablösefrei von Kayserispor und erkämpfte sich einen Stammplatz im zentralen Mittelfeld. In den letzten sechs Spielen stand er 90 Minuten lang auf dem Platz. Im Gegenzug haben Lasha Dvali (Slask Wroclaw) und Erik Wille (Karriereende) die Zebras im Winter verlassen.
Bisheriger Saisonverlauf: Nach schlechtem Saisonstart nahm der MSV einen Trainerwechsel vor, Ilia Gruev kam für Aufstiegscoach Gino Lettieri. Besser wurde es zunächst auch unter Gruev nicht – ehe die Zebras am 26. Spieltag Union Berlin mit 2:1 niederrangen. Seitdem geht’s bergauf, einem 0:0 bei Abstiegskonkurrent Paderborn folgte zwar eine 0:2-Heimniederlage gegen Heidenheim, letzte Woche gewann man dann aber völlig überraschend mit 2:1 bei den heimstarken Nürnbergern. Kurios: Duisburg stand nach jedem Spieltag auf einem direkten Abstiegsplatz, seit dem 6. Spieltag hat der MSV durchgehend die rote Laterne.
Die Bilanz gegen die Löwen: 15-mal trafen die beiden Teams aufeinander, zehnmal gewann 1860, zweimal die Meidericher (drei Remis) – eine starke Bilanz.
Stimmung im Fan-Lager: Der Optimismus ist zurück in der Duisburger Fanszene. Im MSV-Fanforum „msvportal“ ist man sich einig, dass die Mannschaft von Ilia Gruev gegen die Löwen einen Sieg einfährt. Die neue Euphorie ist auch an der erwarteten Zuschauerzahl gegen 1860 erkennbar: Bis zu 23.000 Zuschauer werden in der Schauinsland-Reisen-Arena erwartet. Bei einem Saisonschnitt von 16.000 eine ist das eine stattliche Zahl.
Verletzungsbedingte Ausfälle: Duisburg stehen fast alle Stammspieler zur Verfügung, lediglich Stürmer Stanislav Iljutcenko fällt am Freitag aus. Außerdem fehlen die langzeitverletzten Martin Dausch (Hüft-OP), Pierre de Wit (Reha), Andreas Wiegel (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Simon Brandstetter (Trainingsrückstand nach Knöchelbruch).
Voraussichtliche Startaufstellung: Ratajczak – Bohl, Meißner, Bajic, Poggenberg – Holland, Özbek – Chanturia, Wolze – Obinna, Onuegbu
dieblaue24 meint: Der Trend spricht klar für Duisburg. Die Zebras gehen voller Selbstvertrauen ins Abstiegsduell, die Löwen hingegen wirken arg angeschlagen und müssen nach den Ausfällen von Gary Kagelmacher und Maxi Wittek die etatmäßige Außenverteidigung ersetzen. Außerdem stellt der TSV die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga. Mit einem Unentschieden kann 1860 zufrieden sein – unser Tipp: 1:1.
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