VON OLIVER GRISS

Als Peter Cassalette (62) am Sonntagabend nach der 1:2-Pleite zum Saisonausklang bei Absteiger FSV Frankfurt auf seine Mitfahrer wartete, war sein Laune nicht besonders gut. Das lag zum einen an der desolaten Vorstellung der Löwen-Profis vor 6000 eigenen Fans, aber noch vielmehr daran, dass der TSV 1860 durch dieses Ergebnis auf Platz 15 abrutschte und dadurch nicht nur 450.000 Euro weniger aus der TV-Vermarktung zur Verfügung hat, sondern auch für die kommende Pokal-Auslosung in Topf zwei fällt. Damit droht den Löwen bereits in Runde 1 eine Star-Truppe wie Bayern oder Dortmund als Erstrunden-Gegner. “Natürlich bin ich ein bisschen traurig”, sagte Cassalette gegenüber dieblaue24: “Es wäre für uns alle besser gewesen, wenn wir mit einem positiven Ergebnis in die Sommerpause gegangen wären.”

Immerhin ist der TSV 1860 zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Monate von der Schippe gesprungen: Nach dem Relegations-Irrsinn in der vergangenen Saison gegen Holstein Kiel, gelang in dieser Spielzeit die Rettung am vorletzten Spieltag mit dem 1:0-Triumph über den SC Paderborn. “Das dürfen wir nicht vergessen”, mahnt Cassalette: “Wir hätten heute genauso wie die Frankfurter am Boden liegen können. Vor zwei Wochen wären wir noch glücklich über Platz 15 gewesen, jetzt ärgern wir uns über den verlorenen 14. Rang. Deswegen sollten wir auch ein wenig Demut zeigen, dass wir uns doch noch gerettet haben. Das war keine Selbstverständlichkeit.”

Der Präsident fliegt am Montag in den Mallorca-Urlaub: “Von meiner Seite habe ich alles erledigt.” Jetzt sind andere im Klub am Zug: 1860-Investor Hasan Ismaik muss die Vorschläge von Oliver Kreuzer absegnen, damit der Sportdirektor loslegen kann. Vor allem die Trainerfrage sollte schnellstmöglich entschieden werden. Die Entscheidung fällt wohl zwischen Mirko Slomka (vereinslos) und Franco Foda, dem Trainer des österreichischen Traditionsklubs Sturm Graz.

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