Das Stahl-Aus bei 1860: "Mit Wertschätzung hatte das Ende nichts mehr zu tun"
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 13.07.2016 09:34
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Oliver Kreuzer ist nicht mehr Sportchef des TSV 1860. Es soll Gründe für die Beurlaubung gegeben haben, wie zuletzt Präsident Peter Cassalette immer wieder betonte. Ein Beispiel soll auch die unwürdige Trennung von Ur-Löwe Dominik Stahl (12 Jahre im Verein, 123 Zweitligaspiele für 1860) gewesen sein. Der 27-jährige Mittelfeldspieler, der in den letzten Jahren mehr verletzt als gesund war, erfuhr von seinem endgültigen Aus bei 1860 auf seiner Mailbox. „Ich habe mich wahnsinnig geärgert. Mit Wertschätzung“, sagte Stahl jetzt gegenüber dem “Münchner Merkur”, „hatte das Ende nichts mehr zu tun. So etwas wie Loyalität und Dankbarkeit kann man in der Branche einfach nicht erwarten.”
Überrascht habe ihn dieses Vorgehen an der Grünwalder Straße aber nicht wirklich. „Es herrscht eine so hohe Fluktuation in der Führungsetage, Leute haben das Sagen, die wenig Historie im Verein haben.“ Beim FC Bayern, sagt Stahl, gehe man anders mit seinen Kickern um: „Da bekommt ein Eigengewächs wie Holger Badstuber noch am Krankenbett einen neuen Vertrag vorgelegt.“ Nach dieblaue24-Informationen hatte Stahl allerdings auch ein Angebot der Löwen, allerdings nur für die eigene U21. Er sollte den “Papa” im jüngsten Regionalliga-Team aller Zeiten geben. Stahl lehnte ab und wechselte - obwohl er auch Angebote aus anderen Ligen hatte - in die Regionalliga Bayern zur SpVgg Unterhaching.
Mit den Löwen habe er abgeschlossen, auch weil der Verein nicht “aus seinen Fehlern” lerne. Stahl: “1860 dreht sich oft im Kreis. Es kamen so viele verschiedene Trainer, so viele Sportdirektoren, so viele Präsidenten – und so viele verschiedene Konzepte und Routen. Es wird immer wieder neu gesät, doch gleich beim ersten Sturm oder dem ersten Unwetter wird sofort alles wieder rausgerissen und neu umgepflügt – aber so kann ja nichts wachsen.”