VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Als die Löwen nach dem 0:2 in Würzburg mit gesenktem Haupt in die Kabine schlichen, sangen die gegnerischen Fans spöttisch hinterher: “Absteiger, Absteiger.” Soweit ist es freilich noch nicht nach der Derby-Schmach im Frankenland, doch beim TSV 1860 sollten langsam die Sinne geschärft werden, will man nicht wieder so ein Fiasko wie in den letzten beiden Jahren erleben. “Wir müssen aus dieser Siutation wieder raus”, erklärte der tief enttäuschte Sportchef Thomas Eichin nach dem Abpfiff: “Wir haben aus den letzten vier Spielen nur einen Punkt geholt. Das ist für unsere Ansprüche zu wenig. Wir brauchen jetzt nicht über Ziele und Visionen zu sprechen, wir müssen jetzt weg von diesen Gedankengängen.” Was Eichin damit sagen will: Es geht darum, beim TSV nicht von der Zukunft zu träumen, sondern die Zweitliga-Kicker wieder stabil zu machen.

Die Analyse von Eichin fiel dennoch schonungslos aus: “Wir haben in einigen Bereichen versagt.” Vor allem in punkto Leidenschaft und Kampfbereitschaft waren die ambitionierten Sechziger nicht in der Lage, dem dem Aufsteiger Paroli zu bieten. “Die Würzburger haben uns den Schneide abgekauft”, erkannte Eichin folgerichtig.

Die Löwen stürzten nach diesem ernüchternden Auftritt in Würzburg auf Rang 14 ab, zu einem direkten Abstiegsplatz sind es nur noch drei Punkte Vorsprung. Eichin: “Jetzt sind wir wieder da, wo wir nicht hin wollten.” Vor blindem Aktionismus warnt der Ex-Bremer allerdings: “Wir müssen jetzt ruhig bleiben, wir sind erst am Anfang der Saison.” Das ist aber auch der einzige Trost.

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