"Herr Steiner, wie soll es bei 1860 weitergehen?"
- Oliver Griss
- 25.01.2013 16:00
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VON OLIVER GRISS
Freut sich auf prominente Gaeste aus Giesing: Christian Schmidbauer. Foto: KronbergerDer 1860-Aufsichtsrat-Boss besucht heute um 19 Uhr gemeinsam mit Sportchef Florian Hinterberger die ARGE-Region 6 in Raubling: Fan-Vorstand Christian Schmidbauer erwartet kritische Fan-Fragen zum Löwen-Chaos
Otto Steiner, 1860-Aufsichtsratboss, stellt sich nach den ganzen Turbulenzen der letzten Tage (Ismaik-Forderungen, Eriksson-Absage) heute gemeinsam mit Sportchef Florian Hinterberger erstmals der Öffentlichkeit: Auf Einladung der ARGE-Region 6 ist das Löwen-Duo ab 18.60 Uhr im "Dorfstüberl" in Raubling (Landkreis Rosenheim) zu Gast. dieblaue24 hat mit Regionsvorstand Christian Schmidbauer (34) aus Laufen vorab gesprochen. Das Interview:
dieblaue24: Herr Schmidbauer: Otto Steiner und Florian Hinterberger gehen raus zur Basis: Auf welche Fragen müssen Sie sich besonders gefasst machen?
CHRISTIAN SCHMIDBAUER: Herr Hinterberger wird sicherlich einige Fragen zu seiner Transferpolitik beantworten müssen. Überzeugt hat eigentlich bisher nur Vallori und mit Abstrichen Stoppelkamp. Desweiteren sehe ich eine Thematik in seiner Vertragssituation. Plant Herr Hinterberger nur noch für die Rückrunde oder kann er schon langfristig planen, wenn sein Vertrag über den Sommer hinaus verlängert wird. Und ganz ehrlich: Ein bisschen Langfristigkeit und Kontinuität würden unserem Klub schon mal ganz gut tun.
Und Steiner?
Was Herrn Steiner betrifft, so erhoffen wir uns schon ein wenig mehr Aufklärung über die Horrorsitzungen mit und auch ohne Ismaik. Man hätte denken können, dass Chaos-Tage bei 1860 nicht mehr an der Tagesordnung wären. Doch das war und ist wohl nur ein netter Traum. Herr Steiner sollte uns mal aus erster Hand über die Sachlage informieren: Wir wollen von ihm wissen: Wie soll es bei 1860 weitergehen?
Wie sieht der normale Fan die Streitigkeiten bei 1860?
Auf Dauer ist das ganze schon ziemlich anstrengend. Einmal hü und einmal hott. Eigentlich kennt sich kein Mensch aus, was es jetzt wirklich geschlagen hat. Aus sämtlichen Rohren wird über die Presse geschossen, ohne Rücksicht auf Verluste. In der Außendarstellung ist 1860 eine Katastrophe. Allein das Beispiel Eriksson zeigt doch schon die Uneinigkeit in der geplanten Ausrichtung. Wer jetzt an was schuld hatte oder wen wirklich die Schuld trifft, wird wohl nie geklärt werden. Das Schlimmste an der ganzen Sache ist aber, dass man sich als Löwenfan mittlerweile an sowas gewöhnt hat - und das sagt doch alles.
Wieviele Fans werden nach Raubling kommen?
Wir haben keine Anmeldelisten. Wir hoffen, dass das Dorfstüberl in Raubling rappelvoll wird. Wenn jetzt die Fans nicht aktiv werden und sich aus erster Hand die Infos holen wollen und auch mal ihre Meinungen loswerden wollen, dann weiß ich auch nicht wann. Hoffentlich hat die Lethargie nicht schon eingesetzt, oder eine gewisse Wurstigkeit. Denn dann sehe ich in Sachen Zuschauerzahlen auch schwarz gegen Kaiserslautern.
Was nervt als Löwen-Fan eigentlich am meisten?
Sportliches Mittelmaß ist sicher das Codewort für den Spielbetrieb. Wenn uns jetzt irgendjemand "graue Maus der 2.Liga" nennt, hat er wohl statistisch gesehen nicht ganz unrecht, auch wenn es gefühlt für uns natürlich ganz anders ist.
Präsident Dieter Schneider steht mächtig unter Druck: Ist er noch der Richtige?
Das haben nicht die Fans zu entscheiden. Ich bin eher gespannt, ob er sich wirklich bei dem ganzen Theater eine zweite Amtszeit antut oder ob er vielleicht sogar intern gebeten wird, nicht mehr anzutreten. Für den, der das Geld bringen soll, scheint die Frage ja geklärt zu sein. Ob er seinen Willen aber wirklich durchsetzen kann, darüber wird die DFL auch mit einem Auge wachen.
Hat Investor Ismaik recht, wenn er sagt: "Bei 1860 geht's mehr um Politik als um Sport"?
Bei 1860 ist es doch immer so: Läuft es sportlich gut, dann gehts nur um den Sport und wir sind "Champions-League-reif". Alles himmelblau - alles toll. Läuft es sportlich nicht, wird auf alles draufgehaun, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Wenn man die Aussagen von Ismaik so Revue passieren lässt, hat er aus seiner Sicht sicherlich recht. Aus seiner Sicht läuft es sportlich schlecht, also sucht er Kriegsschauplätze, um Personen loszuwerden, wo er glaubt, dass es an diesen Leuten scheitert. Dies ist aber eine höchst subjektive Meinung des Jordaniers. Es gibt sicherlich einige, die das ein wenig anders sehen könnten.
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