Die blaue Notenparade: Löwen, wie konnte das passieren?
- Oliver Griss
- 10.03.2012 18:57
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VON OLIVER GRISS
1:3-Pleite beim FSV Frankfurt reißt 1860 aus allen Träumen: Sechsmal die Note 5 - nur Kiraly und Bierofka erreichten Normalform
Es hätte alles so schön sein können: Die Löwen kämpfen bis zum Schluss in der Zweiten Liga um die Rückkehr in die Bundesliga. Pustekuchen - nach dem 1:3 am Samstagnachmittag beim FSV Frankfurt dürfte sich das erledigt haben. "Das war heute unsere schlechteste Leistung der Rückrunde", erkannte Trainer Reiner Maurer. Dementsprechend waren die Leistungen der Löwen-Profis am Bornheimer Hang grenzwertig. Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 3): An ihm lag's nicht, dass der Löwe genauso viele Gegentore in Frankfurt bekam wie in allen bisherigen Rückrundenspielen. Kein Wunder, dass der ungarische Rekord-Torwart vor Wut kochte…
Toni Rukavina (Note 5): So gut wie er zuletzt gegen St. Pauli war, so schlecht präsentierte sich der Serbe beim Gastspiel am Main. Fahrig wie selten zuvor.
Necat Aygün (Note 4): Jetzt ist auch seine imposante Serie dahin: Im zehnten Spiel hat's ihn erwischt, Aygün kassierte mit dem TSV 1860 seine erste Saison-Niederlage. Ganz unschuldig daran war er auch nicht. Kurz vor dem Ende hatte der 32-jährige Abwehrchef den Anschlusstreffer auf dem Fuß - doch aus zwei Metern ging der Ball nicht über die Linie.
Christopher Schindler (Note 5): Natürlich war das Tor zum 1:1 von Ex-Bayern-Amateur Michael Görlitz "marzipanös", doch mit einem etwas besseren Stellungsspiel hätte man den Ausgleich unterbinden können. Diesen Vorwurf muss sich der U21-Nationalspieler gefallen lassen.
Stefan Buck (Note 4): Ihm wurde beim Stand von 0:0 ein reguläres Kopfball-Tor geklaut - das bewiesen hinterher auch die Bilder von Sport1. Der Ex-Augsburger war fleißig (vor allem in der Offensive), was zu Lasten der Abwehrarbeit ging.
Stefan Aigner (Note 4): Obwohl der Sommer-Abgang durch eine Grippe geschwächt war, legte er gut los und war stärkste Offensivkraft. Als 1860 dann den Faden verlor, tauchte Aigner ab und wurde ausgewechselt.
Daniel Bierofka (Note 3): Natürlich hatte er diesmal eine hohe Fehlpassquote, aber der Leit-Löwe kämpfte um jeden Ball - und das hatte er an diesem Nachmittag vielen seiner Kollegen voraus.
Kai Bülow (Note 4): Machte erst seinen Fehler aus dem St. Pauli-Spiel wett, indem er die Löwen 1:0 in Führung köpfte - danach war die ordnende Hand des Ex-Rostockers nicht mehr zu sehen.
Djordje Rakic (Note 5): Nennt man sowas Krise? Ganz schwache Vorstellung: Erst auf dem linken Flügel, später dann im Angriff.
Benny Lauth (Note 5): Es spricht Bände, wenn Trainer Maurer seinen Kapitän kurz nach der Pause vom Platz holt. Gefühlte acht Ballkontakte. Für einen Mann seiner Klasse war diese Vorstellung ein Witz.
Kevin Volland (Note 5): Ihm darf man eigentlich nicht böse sein: Er gibt immer alles - aber diesmal hatte er mit dem Spiel eher wenig zu tun. Eines ist aber klar: Volland, der zehnfache Saisontorschütze, wird für die Löwen nicht zu ersetzen sein.
Maximilian Nicu (Note 5): Ein lustloser Auftritt: Wer für Sechzig spielen will, sollte schon mehr Biss und Elan haben. Sportdirektor Florian Hinterberger wird da die nächsten Wochen ganz genau hinschauen müssen.
Basti Maier (Note 4): Ein undankbares Spiel für das 18-jährige Mittelfeldtalent, aber: Ab und an ließ er nach seiner Einwechslung seine Klasse aufblitzen. Ein Kandidat für die Rotation - bekommt er am Mittwoch in Aue eine Chance in der Startelf?
Collin Benjamin: Kam zu spät für eine Bewertung.
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