Die blaue Notenparade: Löwen im Wiesn-Rausch
- Florian Gress
- 29.09.2012 15:51
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VON FLORIAN GRESS
Halfar und Lauth überragen beim 4:0-Sieg gegen Sandhausen - Kiraly schon sechs Mal zu Null - Volz wird stärker - Blanco nutzt seine Chance nicht
Acht Spiele unbesiegt, davon sechs Mal Zu-Null - der Löwe ist in der Zweiten Liga auf Rekordjagd! Mit dem 4:0-Triumph über den SV Sandhausen kletterte 1860 auf Platz drei. Was überrascht: Seit die Blauen nur noch mit einem nominellen Stürmer (Benny Lauth) spielen, wirkt die Mannschaft noch gefestigter. Und das tut gut zur Wiesn-Zeit. "Das System ist nicht so wichtig. Wir sind in einer sehr guten Entwicklung", schwärmte Sportchef Florian Hinterberger hinterher und ergänzt: "Wenn es heute was zu kritisieren gibt, dann nur, dass wir zu wenige Tore gemacht haben." Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 3): Da die weißen Stutzen des Ungarn dem Outfit der Sandhäuser zu stark ähnelten, musste die Partie mit fast zehnminütiger Verspätung angepfiffen werden. Doch der 36-Jährige ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. In den 90 Minuten musste er sich nur ein einziges Mal strecken. Was den Nationalkeeper stolz macht: In sechs von acht Saisonspielen blieb er ohne Gegentreffer! Sein Rekord (15 Spiele) stammt aus der Saison 1998/1999.
Grzegorz Wojtokiwak (Note 3): Solide Vorstellung in der Defensive, wenngleich er wenig gefordert wurde. Offensiv noch mit zu vielen Fehlpässen.
Gui Vallori (Note 3): Der heißblütige Spanier gewann alle wichtigen Zweikämpfe. Sah allerdings schon früh seine vierte gelbe Karte in dieser Saison und musste deshalb in der 49. Spielminute für Christopher Schindler weichen.
Necat Aygün (Note 2): Wie gewohnt mit starkem Stellungsspiel. Ließ erst mit Nebenmann Vallori, später mit Schindler quasi keine echte Torchance der Sandhäuser zu.
Moritz Volz (Note 2): Erneut ein starkes Match des Neuzugangs aus St. Pauli! Defensiv sehr zweikampfstark und offensiv mit einem Traumpass auf Benny Lauth zum 4:0-Endstand.
Moritz Stoppelkamp (Note 2): Unermüdlicher Antreiber im offensiven Mittelfeld der Löwen. Erzielte schon sein drittes Saisontor und war auch sonst an nahezu jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Mit etwas mehr Ruhe im gegnerischen Strafraum hätte er allerdings ein weiteren Treffer erzielen können.
Kai Bülow (Note 2): Wird immer mehr zum Hirn des 1860-Spiels. Mit mehreren wichtigen Balleroberungen und etlichen sehr klugen Zuspielen in die Spitze stach er in der Zentrale heraus.
Dominik Stahl (Note 3): Der fleißige Arbeiter absolvierte ein eher unauffälliges Spiel über 90 Minuten, was aber bei einem Abräumer wie ihm mehr ein Kompliment als eine Kritik ist.
Daniel Halfar (Note 1): Wirbelte vor allem in der ersten Hälfte am laufenden Band durch die Abwehrreihen der Sandhäuser. Sehenswerter Treffer zum wichtigen 1:0. Außerdem mit den Assists zum zweiten und dritten Tor der Löwen. In dieser Form ist der Linksaußen kaum zu stoppen!
Daniel Bierofka (Note 2): Diesmal nicht mit so vielen unnötigen Abspielfehlern wie noch zu Saisonbeginn. Auf der Zehnerposition scheint der Ur-Löwe nun seinen Platz im Team gefunden zu haben. Seine starke Leistung krönte der Mittelfeldspieler mit dem fulminanten Treffer zum 3:0.
Benjamin Lauth (Note 1): Der Kapitän hat sich endgültig vom stillen Künstler zum echten Führungsspieler entwickelt. Spielte sehr flexibel und ließ sich immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen. Das erste Tor bereitete er mit einem schnellen Einwurf vor, das zweite leitete er mit einer klugen Spieleröffnung ein. Kurz nach der Pause dann mit seinem Saisontreffer Nummer 4.
Christopher Schindler (Note 3): Passte sich einwandfrei in den stabilen Abwehrverbund der Löwen ein. Sollte Vallori demnächst seine fünfte Gelbe sehen, so steht Trainer Maurer ein guter Ersatzmann zur Verfügung.
Ismael Blanco (Note 4): Der Argentinier hatte diesmal dreißig Minuten gegen einen schwachen Gegner Zeit, sein Können endlich unter Beweis zu stellen. Als er aber Mitte der zweiten Hälfte alleine auf das Tor von Sandhausen-Keeper Ischdonat zulief, schoss er diesen an. Ansonsten trat er kaum in Erscheinung.
Basti Maier (Note 3): Bekam in der 70. Minute den Vorzug vor Marin Tomasov und wurde für Halfar eingewechselt. Anschließend mit einem klugen Pass auf Blanco. In der 90. Minute erzielte er beinahe seinen ersten Zweitligatreffer für 1860.
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