Die blaue Notenparade: Die Note 2 für Kiraly, Stoppelkamp, Bierofka - und Trainer Schmidt
- Florian Gress Und oliver Griss
- 28.03.2013 22:09
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VON FLORIAN GRESS UND OLIVER GRISS
Ganz stark in Aue - auch ohne Torerfolg: Moritz Stoppelkamp. Foto: WAGNERLöwen-Torwart beschenkt sich mit seinem 11. Zu-Null-Spiel selbst zum Geburtstag - Bierofka wie verwandelt
Natürlich ist Gabor Kiraly mit seinen persönlichen Bilanzen vertraut: Das 1:0 am Gründonnerstagabend in Aue war nicht nur der vierte Auswärtssieg in Serie des TSV 1860, sondern auch sein 11. Zu-Null-Spiel in dieser Saison. Damit hat er die Vorjahresmarke eingestellt - schon jetzt. "Das war für mich ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk, das ich gerne annehme", sagte der ungarische Rekord-Torwart, der am Ostermontag seinen 37. Geburtstag feiert: "Hinten zu Null gespielt, drei Punkte: Das ist ein schöner Sieg. Jetzt gibt es drei Tage frei, da können wir uns zu Hause erholen." Die blaue Notenparade:
Gabor Kiraly (Note 2): Obwohl am Dienstag noch für Ungarns Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation in der Türkei (1:1) aktiv, war der Mann in der grauen Schlabberhose von Beginn an hochkonzentriert bei der Sache. Unmittelbar nach der Löwenführung vereitelte er mit einem klasse Reflex den Auer Ausgleich. Strahlte darüber hinaus eine extreme Ruhe aus. Blieb jetzt schon das elfte Mal diese Saison ohne Gegentreffer. Das Alphatier bei 1860.
Moritz Volz (Note 3): Hatte seine rechte Seite größtenteils im Griff und zeigte sich sporadisch in der gegnerischen Hälfte, ohne jedoch dabei zu glänzen. Als die letzten 15 Minuten Ersatzmann Grzegorz Wojtkowiak ran durfte, agierte die Löwenabwehr deutlich verunsicherter als noch unter Volz.
Gui Vallori (Note 3): Gewohnt zweikampfstark in der Luft sowie am Boden. Aue-Stürmer Ronny König machte keinen Stich gegen den Spanier.
Kai Bülow (Note 3): Gewann viele Zweikämpfe, sorgte kurz vor Schluss dann aber fast für den Auer Ausgleich, weil er eine Hereingabe unglücklich an das eigene Gehäuse buxierte. Kurz danach rettete er dann aber auch noch einmal in höchster Not auf der Linie.
Malik Fathi (Note 3): In der Defensive mit einer grundsoliden Vorstellung. Gleich nach dem Seitenwechsel traf er den Innenpfosten, womit er nur ganz knapp seinen ersten Treffer für die Löwen verpasste.
Dominik Stahl (Note 3): Stand in vielen Situationen richtig und konnte etliche Bälle erobern. Auch seine Spieleröffnung konnte sich am Donnerstagabend sehen lassen.
Daniel Bierofka (Note 2): Wie ausgewechselt! Anscheinend hat dem Ex-Nationalspieler die zweiwöchige Spielpause gut getan. Wirkte plötzlich wieder viel spritziger und aktiver als in seinen letzten Auftritten. Immer mit Zug zum gegnerischen Tor. Zudem Mitte der ersten Hälfte mit einem Aluminiumtreffer - ein Tor hätte er sich mit dieser Szene verdient gehabt.
Moritz Stoppelkamp (Note 2): Ganz großes Kino des Sommerneuzugangs aus Hannover! „Stoppel“ zauberte auf seiner rechten Seite wie er wollte und war oftmals nicht einmal von zwei Gegenspielern vom Ball zu trennen. Bereitete den goldenen Treffer durch Rob Friend mit einer traumhaften Flanke vor. Zwar blieb in vielen Situationen die Effektivität auf der Strecke, dennoch war das eine seiner stärksten Leistungen bisher im Löwendress.
Marin Tomasov (Note 3): Leitete viele gefährliche Aktionen ein und war sehr viel unterwegs. Musste dann etwas überraschend schon nach 59 Minuten vom Platz! Als er draußen war, ging in der Offensive der Löwen nicht mehr viel.
Benny Lauth (Note 4): Es war keine Glanzleistung des 1860-Kapitäns. Doch gerade in der zweiten Hälfe konnte er immer wieder einmal durch feine technische Aktionen hervorstechen. Torgefahr strahlte er jedoch kaum aus. Als er in der 79. Minute für Ola Kamara weichen musste, gelang es den Löwen kaum noch Bälle vorne zu halten. Das spricht für Lauth.
Rob Friend (Note 3): Der Kanadier köpfte in der 15. Spielminute seinen Arbeitgeber zum vierten Auswärtssieg in Folge und hatte somit einen großen Anteil an den drei Punkten in der Fremde. Während er im ersten Durchgang noch sehr aktiv war, tauchte er im Laufe der Partie völlig unter. Nach dem Abpfiff schüttelte die Leihgabe von der Frankfurter Eintracht trotz des Sieges den Kopf – ob er sich ärgerte, dass es 1860 nach hinten heraus noch einmal so spannend gemacht hat?
Bobby Wood (Note 4): Wurde nach 59 Minuten für Tomasov eingewechselt und agierte anschließend eher unglücklich. Bemühte sich zwar und half auch immer wieder hinten aus, doch wirklich empfehlen für weitere Einsatzminuten konnte sich der US-Boy nicht.
Gregorz Wojtkowiak und Ola Kamara: Kamen zu spät für eine Bewertung.
Alexander Schmidt (Note 2): Sein Team in den grünen Trikots war am Gründonnerstag von der ersten Spielminute an heiß - das sah man! Das war sein Verdienst! Auch an seiner Startelfnominierung gab es nichts auszusetzen. Doch als er nach einer Stunde mit den Auswechslungen begann, wurde sein Team immer schwächer. Gerade in der absoluten Schlussphase des Spiels, als Aue immer mehr drückte, hätte man sich als Löwe gewünscht, noch einmal wechseln zu können, um etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Doch unter dem Strich bleibt ein verdienter Löwendreier. Somit bleibt Schmidt auswärts in der Liga immer noch ungeschlagen bei mittlerweile vier Gastsiegen in Folge. Eine beeindruckende Bilanz!
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