VON ALEX SICHENEDER UND RENATE FEIL (MIS-FOTO)

Seit vier Spielen hat der TSV 1860 nicht verloren  - das war das Positivste nach dem 1:1 in Bielefeld. Die Löwen hätten aber einen Sieg gebraucht, damit Ruhe an der Grünwald Straße einkehrt. "Man ist mit der Zielsetzung dahin gefahren, um den ersten Sieg einzufahren. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht, dass das nicht geklappt hat", klagte Sportchef Necat Aygün. Die blaue Notenparade in der Übersicht: **Stefan Ortega (Note 4):** Das war keine Bewerbung für eine dauerhafte Änderung der Torhüter-Hierarchie. Der Ex-Bielefelder durfte statt dem am Oberschenkel angeschlagenen Stammkeeper Eicher das Löwen-Tor hüten. Jedoch machte Ortega in einigen Situationen nicht unbedingt den sichersten Eindruck - wie auch bei Klos' 1:1-Ausgleichstreffer.  Zudem hatte Ortega in der Nachspielzeit Probleme mit einem Nöthe-Schuss, der vielleicht sogar den Weg über die Torlinie fand. Selbst die Super-Zeitlupe in Sport1 konnte nicht für Aufklärung sorgen. **Gary Kagelmacher (Note 3):** Der Ex-Profi von Real Madrid konnte durch seine Flankenläufe die rechte Seite der Münchner beleben und war einer der Aktivposten der Löwen-Mannschaft. **Christopher Schindler (Note 4):** Der Kapitän war beim 1:1-Ausgleich, wie auch bei vielen anderen Aktionen, nicht ganz auf der Höhe. Aber es sei ihm verziehen, schließlich lag er die Tage zuvor noch mit einer Erkältung im Bett. **Rodnei (Note 5): **War der Brasilaner beim 2:2 gegen Leipzig noch Turm in der Schlacht, präsentierte sich der Ex-Lauterer äußerst schwach - bei Klos' 1:1 war er nicht im Bilde. Unnötig auch sein Ellbogencheck gegen einen Arminen. **Maxi Wittek (Note 4):** Der U20-Nationalspieler zeigte sich leicht stabilisiert gegenüber den Vorwochen, allerdings hat der mehr Qualität als er derzeit zeigt. Diese Formschwankungen sind natürlich auch auf sein Alter zurückzuführen. **Milos Degenek (Note 4):** Der Serbe lieferte, wie seine Mannschaftskameraden auch, ein eher mittelprächtiges Spiel ab und sah in der zweiten Hälfte den gelben Karton, was bedeutet, dass er im Heimspiel gegen Karlsruhe (19. Oktober) fehlt.. Sollte die dreiwöchige Zwangspause unbedingt zur Erholung nutzen, damit er gegen Fürth wieder alles aus sich heraus holen kann. **Daniel Adlung (Note 4):** Der 28-Jährige ließ jegliche Art von Spritzigkeit, Einsatzbereitschaft geschweige denn Spielfreude vermissen. Lieferte Dienst nach Vorschrift ab, was leider nicht zum ersten Saison-Sieg der Sechziger reichte. **Korbinian Vollmann (Note 3):** Legte Wolf zur 1:0-Führung auf, sorgte auch danach immer wieder für Wirbel vor dem gegnerischen Kasten und konnte durch seine Präsenz auf dem Feld überzeugen. Eines der wenigen belebenden Elemente der Löwen-Mannschaft. Unbedingt weiter so! **Michael Liendl (Note 4):** Der Österreicher durfte wieder von Beginn an ran und konnte seine Leistung vom letzten Spiel ausbauen. Überzeugte, indem er sich grätschend und kämpfend durch das Spiel biss - doch dies leider nur in der ersten Hälfte. In der zweiten Halbzeit konnte der Neuzugang in keinster Weise Akzente setzen und brauchte oft zu lange für seine Aktionen. Insgesamt ein Auftritt mit Licht und Schatten von Liendl. **Marius Wolf (Note 3):** Der Franke hat momentan einen Lauf. Nach seinem Tor gegen Leipzig konnte er sich auch auf der Alm in die Torjägerliste eintragen, indem er in den Anfangsminuten eiskalt den Führungstreffer für die Löwen erzielte. Allein für diesen Treffer hat es sich gelohnt, trotz Rückenproblemen zu spielen. Dieses Spiel war ein weiterer Beleg dafür, warum es so wichtig wäre Wolf zu halten.
**Rubin Okotie (Note 5):** Dieses Spiel sah nicht so aus, als wäre beim Österreicher nach seinem ersten Saison-Tor gegen Leipzig der Knoten endlich geplatzt. Bewirkte in der Offensive wenig bis gar nichts und meldete sich das gesamte Spiel über ab. Doch was soll man als Stoßstürmer auch machen, wenn vom Mittelfeld keine verwertbaren Pässe bzw. Flanken ankommen? **Stefan Mugosa (Note 5):** Verstolperte die Riesen-Chance in den Schluss-Sekunden kläglich, als er sich den Ball zu weit vorlegte  - der Montenegriner bleibt bislang jeden Beweis schuldig, dass er eine Verstärkung für Sechzig ist. ** Daylon Claasen und Stephane Mvibudulu:** Kamen zu spät für eine Bewertung. **Torsten Fröhling (Note 4):** Schön langsam gehen ihm die Argumente für seine Weiterbeschäftigung aus. Seine Mannschaft ist zwar nun seit vier Spielen unbesiegt, doch eine Weiterentwicklung ist nicht unbedingt festzustellen: Vor allem in spielerischer Hinsicht lässt Vieles zu wünschen übrig. Bekommt Fröhling noch das Heimspiel gegen den KSC? ***Wie sehen Sie unsere ausführliche Bewertung der Löwen? Diskutieren Sie mit!***