VON PASCAL LAWITSCH

TZ: Der Stachel saß tief nach der desolaten Vorstellung in Dresden. Der neue Geschäftsführer Sport, Gerhard Poschner, fand sehr kritische und auch warnende Worte an seine neue Mannschaft: “Wir brauchen 20 Minuten, um die volle Konzentration zu zeigen. Dafür haben wir die Quittung bekommen. Diese Dinge müssen wir abstellen. Das wird ein Prozess sein, bei dem wir nur die mitnehmen können, die dafür auch bereit sind.” Wer sich also in den kommenden Spielen auf dem Feld nicht aufdrängen könne, der habe schlechte Karten für die neue Saison. Und nebenbei müsse sich Poschner auch noch dringend mit der Trainersuche beschäftigen. Zwar habe man sich bisher auf ein Trainerprofil geeinigt, doch noch könnten keine Namen genannt werden.

Der Stachel nach dem blamablen Auftreten in Dresden saß auch bei den Fans sehr tief. Etwa 200 Fans sollen die Reise in den Osten auf sich genommen haben und wurden so bitter enttäuscht, dass davon etwa 30 Anhänger die Mannschaft zur Rede stellen wollten (dieblaue24 berichtete exklusiv). Nach ihrer Rückkehr nach München warteten diese, um vier Uhr morgens auf den Mannschaftsbus und verlangten ein Gespräch mit den Spielern. Einige Profis stellten sich den Fans, darunter auch Trainer Markus von Ahlen. Die Mehrheit aber zog es vor, von ihren Sitzplätzen aus dem Geschehen zu folgen. Nach etwa 20 Minuten und einer hitzigen Auseinandersetzung, ohne jedoch in Beschimpfungen über zu gehen, durfte die Mannschaft dann nach Hause fahren.

AZ: Christopher Schindler nahm Stellung zu der Diskussionsrunde um vier Uhr morgens, als einige Fans den Mannschaftsbus stoppten, um mit ihren Spielern ein paar ernste Worte zu wechseln: “Die Fans waren enttäuscht, und das kann ich auch verstehen. Allerdings war das am Anfang schon ein bisschen extrem, ein bisschen aggressiv. Mit der Zeit haben sich die Fans aber beruhigt und wir haben uns unterhalten.” Die Ursache, warum die Fans derart wütend über ihre Mannschaft war, deutet der Innenverteidiger mit dem Verhalten der Spieler nach dem Schlusspfiff: “Sie wollten, dass wir nach dem Spiel zum Zaun kommen. Es gab aber eine klare Absprache, dass wir uns zwar für die Unterstützung bedanken, aber nicht zum Zaun gehen. Wir wollen uns nicht jedes Mal beschimpfen lassen. Auch wenn das vielleicht gar nicht diejenigen Fans waren, die uns am Bus gestoppt haben.” Vor der aktuellen Tabellensituation, in der bei nur sieben Punkten Vorsprung auf Rang 16 auch der Abstieg noch eine Rolle spielen könnte, warnt Schindler ausdrücklich: “Wir brauchen noch einen Sieg, um auf der sicheren Seite zu sein.” Und natürlich sollen diese am kommenden Samstag eingefahren werden: “Dann wären wir wohl alle Sorgen los”.