1860 braucht Sportkompetenz
- Oliver Griss
- 13.03.2014 16:19
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VON OLIVER GRISS
Der TSV 1860 ist unter Zeitdruck. Die Sportdirektoren-Suche gestaltet sich nach der Trennung von Florian Hinterberger schwierig - dabei wäre eine schnelle Lösung so wichtig, um die Planung für die neue Saison nicht zu gefährden. Jeder Tag, an dem nichts passiert, ist für die Löwen ein verlorener Tag.
Präsident Gerhard Mayrhofer ist nicht zu beneiden: Mit seinen Mitstreitern muss er den passenden Sportchef für den TSV 1860 finden, der den Verein versteht, Verhandlungsgeschick, aber auch das notwendige Auge und die Kontakte hat, um den Altmeister von 1966 nach vorne zu bringen.
Doch das ist aufgrund der fehlenden Sportkompetenz an der Grünwalder Straße gar nicht so einfach. Ober-Löwe Mayrhofer kommt aus der Telekommunikationsbranche; Vize Erik Altmann, Mayrhofers engster Vertrauter und im normalen Leben Versicherungsexperte, war bislang 2. Abteilungsleiter der Fußballabteilung im Verein (die Herren-Mannschaft des TSV 1860 spielt in der Kreisklasse) und Vize Peter Helfer ist Bauunternehmer - und der neue Geschäftsführer Markus Rejek hat sich bei Borussia Dortmund ausschließlich im Marketing einen Namen gemacht. Alles Nicht-Fußballer. Auch im Aufsichtsrat sowie auf der Investorenseite sitzen nur Köpfe, die Fußball nur von der Wohnzimmer-Couch oder vom VIP-Bereich kennen. Zwar hat sich Hasan Ismaik kurzzeitig Sven-Göran Eriksson als Berater zur Seite genommen, doch weil 1860 wegen dem Schweden den Aufstand probte, wendete sich Eriksson mit Kopfschütteln wieder ab. Das Sportvakuum bei 1860: Keine Schande, aber es zeigt, woran es bei 1860 seit Jahren krankt.
Der nächste Schuss muss sitzen - möglicherweise ist die Saison 2014/2015 die alles entscheidende Spielzeit für den TSV 1860. Würde wieder ein Jahr verloren, wird sich die Frage stellen: Wie lange wird sich Hasan Ismaik das noch anschauen?
Umso wichtiger ist für die Löwen, dass zeitnah ein Sportbeirat gegründet wird, um zukunftsträchtige Entscheidungen abzusichern. Mit dem Einfluss von Experten, die den Verein teilweise über Jahrzehnte repräsentierten und den Löwen-Gen in sich haben, könnte Mayrhofer vermutlich weitere Flops ausschließen.
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