VON OLIVER GRISS

Kritik von vielen Seiten: Dieter Schneider in Belek. Foto: GRISS Kritik von vielen Seiten: Dieter Schneider in Belek. Foto: GRISSUm den Löwen-Boss wird es einsam: "Solange die bestehende Mentalität im Verein herrscht, werden wir zu nichts fähig sein"

In der Halbzeitpause des 1:1 gegen Ushhorod (Ukraine) flüchtete Dieter Schneider  auf die verlassene Tribüne im Maxx Royal-Sportcampus in Belek. Ob er mal in sich ging?  Unser Foto ist sinnbildlich für die derzeitige Situation von Schneider beim TSV 1860: Um den Löwen-Boss wird es langsam einsam bei 1860. Die Kritik, die er zuletzt über sich hören und lesen musste, prallt jedoch an ihm ab wie Wasser an einer Goretexjacke. Auch die Kritik aus den eigenen Reihen macht ihm nix aus. Trotz Gegenwind will er in die nächste Amtsperiode gehen.

Doch 1860-Investor Hasan Ismaik lässt nicht locker. Im "kicker" legt der Investor nach in Richtung Schneider: "Solange die bestehende Mentalität im Verein herrscht, werden wir zu nichts fähig sein. Meine Beziehung zu Schneider kann als rätselhaft bezeichnet werden. Wenn wir zusammen sind, ist er immer nett, aber ich weiß nie, was dann hinter meinem Rücken passiert. Wenn seine Position als Präsident betrifft, das müssen die Mitglieder entscheiden, aber ich möchte, dass Schneider geht."

Die Absage von Sven-Göran Eriksson schreibt Ismaik Schneiders Team zu: "Es war der Fehler von Dieter Schneider und den Leuten, die ihn unterstützen. Die Verantwortlichen mit ihrem ganzen Durcheinander haben für viele Schwierigkeiten in den letzten Monaten gesorgt. Eriksson sah, dass im Verein tiefe politische Probleme herrschten und dass der Sport keine Rolle mehr spielte." Dabei würde Ismaik so gerne eines: Aufsteigen mit 1860. "Ich würde gern ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen, das professionell und kollegial zusammenarbeitet, so dass wir an die erfolgreichen alten Tage des Vereins anknüpfen können", sagte Ismaik dem "kicker" - und ergänzte enttäuscht: "Doch das können wir nicht mit Streitigkeiten und ständigen Gerüchten erreichen. Mein Traum ist es, den Geist dieses Traditionsklubs wieder heraufzubeschwören und ich werde alles dafür tun."

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