"Nur wenn`s um die nächste Rate geht, sind wir Partner von 1860"
- Oliver Griss
- 10.04.2013 11:01
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VON OLIVER GRISS
Abdel Rahman Ismaik verurteilt die Vorgehensweise des TSV 1860. Foto: GRISS1860-Aufsichtsrat Abdel Rahman Ismaik will endlich professionelle Strukturen bei den Löwen: "Die Marke 1860 hat es verdient, dass keine Praktikanten mehr für diesen Verein arbeiten, sondern endlich Profis" - Ismaiks Botschaft an die Löwen-Fans: "Die Familie Ismaik liebt 1860"
Im exklusiven Interview mit dieblaue24 spricht Abdel Rahman Ismaik, 1860-Aufsichtsrat, über die Methoden des Klubs, die Investorenseite klein zu halten: "Wir werden nicht wie ein gleichwertiger Partner behandelt, sondern wie eine Gelddruckmaschine. Nur wenn’s um die nächste Rate geht, sind wir plötzlich wichtig und wieder Partner von 1860." Das ganze Interview:
dieblaue24: Die wichtigste Frage zuerst: Herr Abdel Rahman Ismaik, warum überweist Ihr Bruder nicht die von 1860-Präsident Hep Monatzeder geforderten 13 Millionen Euro?
ABDEL RAHMAN ISMAIK (1860-Aufsichtsrat): "Hasan will bei 1860 Leute, die nicht wegen Freundschaften oder der Finanzkrise zu diesem Verein gekommen sind, sondern aufgrund ihrer Qualifikation für diesen Bereich geeignet sind. Wir wollen Fachleute auf allen Ebenen. Das geht beim Sportdirektor los und hört beim Generalmanager auf. Die Marke 1860 hat es verdient, dass keine Praktikanten mehr für diesen Verein arbeiten, sondern endlich Profis.
Sollten diese Punkte erfüllt werden, wird dann in 1860 weiter investiert?
Selbstverständlich! Aber der Ist-Zustand ist, dass das Management schwach ist und diese Menschen sich gegen uns verbrüdern. Das ist ihre größte Leistung. Warum sollen wir wieder 13 Millionen Euro verbrennen, ohne das sich was ändert? Nein! Jetzt sind schon 30 Millionen Euro weg. Wir werden solange keinen Cent überweisen, bis der Verein seine Strukturen ändert. Unser Geld soll schließlich gut angelegt sein.
Hat sich das Verhältnis seit dem Präsidenten-Wechsel Monatzeder für Schneider also nicht verändert?
Nein, wir werden immer noch nicht wie ein gleichwertiger Partner behandelt, sondern wie eine Gelddruckmaschine. Nur wenn’s um die nächste Rate geht, sind wir plötzlich wichtig und Partner von 1860. Der Verein spielt ein falsches Spiel mit uns. Wir sollen nur bezahlen, bezahlen, bezahlen - aber Rechte bekommen wir keine. Unsere Ideen sind bei 1860 noch nie berücksichtigt worden. Aber soll ich Ihnen sagen, was uns am meisten stört?
Ja bitte.
Die Fans bekommen von uns einen völlig falschen Eindruck. Die Familie Ismaik liebt Fußball, liebt 1860. Hasan erwähnt es immer wieder: Als er das erste Mal nach München gekommen ist, haben ihn die Fans umarmt, einige hatten Freudentränen in den Augen. Das fasziniert ihn bis heute. Hasan will den Löwen-Fans endlich zeigen, dass er es ehrlich mit ihnen meint. Er will sie glücklich machen. Aber was macht der Verein? Er blockiert uns. Es heißt immer nur: Das können wir nicht wegen den Fans machen, dies nicht wegen der Presse. Wir sind zu 1860 nur gekommen, um zu helfen. Aber man lässt uns nicht.
Welche Rechte sollte man Ismaik bei 1860 einräumen? Diskutieren Sie mit!