VON OLIVER GRISS

Noor Basha, der Vertreter von Hasan Ismaik, lernt den TSV 1860

Noor Basha (27), das Spachrohr von Hasan Ismaik, hat keinen leichten Stand in München-Giesing. Vom TSV 1860 wird er mehr oder weniger isoliert - doch der Jordanier lässt sich davon nicht beeindrucken. Im Gegenteil, er liebt 1860 immer mehr. Am vergangenen Samstag grillte der Investor-Cousin bespielsweise beim Fanfest von Pro1860 für einen guten Zweck. “Es klingt vielleicht seltsam, aber gerade durch die Probleme und Auseinandersetzungen habe ich den Klub und sein Umfeld umso intensiver kennen gelernt”, sagte Basha jetzt dem “Wochenanzeiger”: “Die tägliche Beschäftigung mit immer neuen Problemen hat mich näher an den Verein gebracht. Ich musste mir alles selbst erarbeiten. Wäre ich sorgfältig abgeschirmt und behütet irgendwo als Scout in der Gegend herumgegondelt, ich hätte heute noch keine Ahnung, wie der Klub funktioniert, wer welche Rolle spielt und wie das kulturelle Milieu ist. Was ich im letzten halben Jahr über und durch den TSV 1860 erfahren habe, war hart aber überaus lehrreich. Trotz aller Schwierigkeiten liebe ich diesen Verein mehr als je zuvor.”

Dass Basha zuletzt als stilloser Abzocker abgestempelt wurde, weil er vom klammen TSV 1860 Gehalt einfordert, hat ihm nicht gefallen. “Es kursieren die abenteuerlichsten Gerüchte über die Summe. Glauben Sie mir, die Höhe meines Salärs war mir gleichgültig”, sagte er dem “Wochenanzeiger”: “Die Verantwortlichen hätten irgendeine Summe in den Vertrag schreiben können, völlig egal. Die Höhe meines möglichen Verdienstes war mit Sicherheit kein Hinderungsgrund mich einzustellen – da ging es um ganz andere Dinge. Man wollte verhindern, dass ich als das Auge und Ohr von Hasan Ismaik unmittelbar im Haus sitze und aus nächster Nähe mitbekomme, wie und was dort gearbeitet wird.”

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