VON OLIVER GRISS

Die Vorwürfe von Ex-Verwaltungsrat Christian Waggershauser in der “SZ” gegen Stefan Ziffzer (“Solche Verträge machen nur für einen Eigentümer Sinn, nicht für einen Mieter”) wollte der ehemalige Finanzboss des TSV 1860 nicht auf sich sitzen lassen. “Ich gebe zu, dass ich die Aussagen meines geliebten Freundes Christian Waggershauser mit einer gewissen Überraschung zur Kenntnis genommen habe - wegen des Inhalts, und auch wegen des Zeitpunktes: zehn Jahre nach Dingen, an denen er selbst beteiligt war und 165 Gelegenheiten hatte, darauf zu reagieren”, erklärte Ziffzer gegenüber der “AZ”. In der “tz” wurde Ziffzer sogar noch deutlicher: “Hier sagt jemand, ich war bestochen.”

Dass die Löwen sich nur noch über den Verkauf der Arena-Anteile retten konnte, wusste Ziffzer bei seinem Einstieg bei 1860 angeblich nicht: “Als ich zu 1860 gekommen bin, hatte ich keine Kenntnis der konkreten Situation – sonst hätte ich den Job erst gar nicht angetreten. Ich habe festgestellt, dass der Laden schon lange tot war, die Lage war marode.”

Dass am Ende ausgerechnet die Bayern die Arena-Anteile bekamen, begründet Ziffzer mit den fehlenden Alternativen an Investoren. “Die elf Millionen Euro waren mehr als wir erwarten konnten”, versichert der ehemalige Finanzboss des TSV 1860, der außerdem verriet, dass Waggershauser dem Anteile-Verkauf als Aufsichtsrat ebenso zugestimmt habe wie zwei Jahre später dem Abtreten der Rückkaufoption.

Gleichzeitig wollte Ziffzer klarstellen, dass er für verhältnismäßig kleines Geld an der Grünwalder Straße gearbeitet hätte: “Mein Vertrag bei 1860 war der mit Abstand am niedrigsten dotierte meiner Berufslaufbahn. Ich habe im ersten Jahr relativ hohe Prämien bekommen für die Erlangung der Lizenz, aber das ist Taschengeld im Vergleich zur Punktprämie eines Herrn Boenisch.”