Bierofka: Ein letztes Mal Chef - und dann?
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-Foto)
- 09.12.2016 07:44
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)
Warum Daniel Bierofka so gut zum TSV 1860 passt, ist schon allein an den Laufwerten, die beim 1:0-Sieg über Dresden ermittelt wurden, festzustellen: “Wir haben in diesem Spiel 240 Sprints gemacht. Das hat bislang nur noch RB Leipzig geschafft.” Der 37-Jährige weiß, was der Löwe verkörpern muss: Laufstärke, Leidenschaft und Kampf. Am Samstag beim Gastspiel in Bochum (13 Uhr, dieblaue24-Liveticker) sitzt Bierofka zum letzten Mal als Cheftrainer auf der Bank. Seine Sondergenehmigung inklusive 15-Tage-Frist endet mit dem letzten Auswärtsspiel des Jahres. Bierofka: “Ich habe gewisse Prozesse eingeleitet und ich hätte gerne auch weitergemacht. Aber es hilft nichts.” Auch Bierofka muss sich an die Spielregeln halten und die gibt nun mal die DFL vor. Heißt: Gegen Heidenheim (16. Dezember) ist nicht mehr Bierofka der Chef, sondern sein Stellvertreter Denis Bushuev.
Doch wie geht es danach mit Bierofka weiter? Wird der 37-Jährige im neuen Trainerteam des Portugiesen Vitor Pereira (dieblaue24 berichtete exklusiv) dabei sein oder kehrt er wieder zurück in die Regionalliga Bayern? “Ich habe immer noch einen Vertrag als U21-Trainer. Solange ich keinen anderen Vertrag unterschrieben habe, kann ich auch über nichts anderes sprechen. Ob ich im neuen Trainerteam dabei bin, weiß ich nicht.”
Es ist aber der erklärte Wunsch von Investor Hasan Ismaik, dass Bierofka die Profi-Mannschaft mit seinem Wissen und Talent unterstützt. “Daniel Bierofka wird unter unserem neuen Trainer als Assistent bei den Profis bleiben”, schrieb Ismaik vor drei Wochen auf seinem Facebook-Kanal, wohlwissend, dass Bierofka eine der größten Identifikationsfiguren der Neuzeit des TSV 1860 ist.
Über diesen Wunsch wurde nach dieblaue24-Informationen in einem Dreier-Gespräch zwischen Ismaik, Peter Cassalette und Bierofka vor drei Wochen im Münchner Charles-Hotel gesprochen, ohne aber über die Änderung von Bierofkas Vertrags zu fixieren. Grund: Zu diesem Zeitpunkt wusste man noch nicht, ob der Portugiese Vitor Pereira (dieblaue24 berichtete exklusiv) zusagt oder nicht.
Sehr wohl weiß man an der Grünwalder Straße, dass Bierofkas Hauptfokus auf dem Erwerb der Fußballlehrer-Lizenz liegt. Erst mit diesem Schein kann er dann auch offiziell Cheftrainer des TSV 1860 werden. Und sollte der Ex-Nationalspieler für den nächsten Lehrgang im Juni 2017 zugelassen werden, würde er oft an der Grünwalder Straße fehlen. Und genau deswegen gibt sich Bierofka noch so defensiv. Dennoch will der Verein seinen Ex-Profi im neuen Trainerteam unbedingt dabei haben - weil keiner 1860 besser versteht als Biero.