VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der TSV 1860 ist auch immer für seine aktive und leidenschaftliche Fanszene gestanden, doch die Auflösung der “Cosa Nostra” sowie der “Giasinga Buam” hinterließ im Fanblock eine große Lücke - vor allem bei den Heimspielen fehlte die lautstarke Unterstützung. In der Vorrunde gab die Kurve meist ein jämmerliches Bild ab.

Doch damit soll jetzt Schluss sein. In der Fanszene bewegt sich wieder was: Beim Heimsieg gegen Greuther Fürth (2:1) versuchte die neugegründeten “RoyalBlues 1860” bereits die Stimmung im Norden anzuheißen. Auf ihrer Webseite schreibt die neue Gruppe: “Die desolate Situation unserer Fanszene in der Hinrunde war vor allem bei Heimspielen dem Stadtverein Münchens schlichtweg unwürdig. Da eine Rückkehr der ehemaligen Ultras zu den Heimspielen auch nach über einem halben Jahr nicht absehbar ist, wollen wir nun als schnell und stetig wachsende Gruppierung mit derzeit über 30 Mitgliedern vor allem heimstark agieren und unseren Verein, wann immer wir es können, mit Leib und Seele auch in der Arena nach vorne peitschen.”

Die “RoyalBlues1860” sind darauf vorbereitet, dass ihr Vorgehen von den Ultras nicht unbedingt positiv gesehen wird. “Wir sind uns bewusst, dass wir anfangs Widerstand aus der eigenen Szene erfahren werden und die Arena in Fröttmaning niemals eine Heimat für Sechzig sein wird”, schreibt die neue Gruppierung: “Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Spieler nichts für die bestehende Situation der Stadionproblematik, die von der alten Fanszene immer wieder als Motiv für das gänzliche Einstellen des Heimsupports aufgebracht wurde, können und somit nach wie vor mindestens denselben Support wie zuvor aus der Nordkurve verdient haben. Nur zusehen und auf stur schalten ist auch keine Lösung der Stadionproblematik. Dass der Stimmungsboykott weder für den Investor noch für die Vereinsführung ein effektives Druckmittel ist, sieht man seit Woche und Monaten eindrucksvoll. Nein, im Gegenteil, die Folgen sind noch viel weitreichender, denn: Ohne Heimsupport stirbt Sechzig!”

Nach dieblaue24-Informationen planen aber auch die Ultras ihr Comeback, allerdings nur für die Auswärtsspiele. Ihr neuer Name: “Münchner Löwen”. Angeblich soll der Support schon beim Gastspiel in Bielefeld (Freitag, 18.30 Uhr) starten. Beginnt nun eine neue Ära in der 1860-Fanszene?

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