Die Transfer-Bilanz: Dicke Fische für die Löwen
- VON ALEX AUGUSTIN UND CATRIN MÜLLER (MIS-Foto)
- 03.02.2017 15:27
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VON ALEX AUGUSTIN UND CATRIN MÜLLER (MIS-FOTO)
Der sogenannte Deadline-Day ist schon wieder Geschichte. Doch das Treiben im Weltfußball gleich in diesen Stunden dem Hamburger Fischmarkt. Vereine verramschen ihre Spieler, die (um im Bild zu bleiben) schon länger in der Auslage vor sich hin vegetieren. Gleichzeitig gibt es mit etwas Verhandlungsgeschick den ein oder anderen dicken Fisch zu holen, oder solche, die nach dem Kauf eine Evolution zum Goldfisch durchmachen. Auch die Löwen haben auf dem Fischmarkt des Weltfußballs reichlich zugeschlagen. Und könnten sich auch den ein oder anderen dicken Fisch ins Haus geholt haben. Einen sportlichen Beweis wird möglicherweise schon das Spiel gegen Bielefeld (heute, 18.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) liefern.
ZUGÄNGE
Christian Gytkjaer: Das Filetstück unter den Wintertransfers. Der zwei Millonen teure Däne besitzt den Torriecher, der Sechzig schon seit Jahren fehlt. Die Chancen stehen gut, dass der Stürmer im besten Fußballalter bei den Löwen einschlägt - auch menschlich.
Abdoulaye Ba: Ein außerordentlich guter Fang. Ba hat Erfahrung, ist körperlich wie gemalt für die Zweite Liga. Wirkt bisher äußerst sympathisch und könnte die Defensiv-Probleme, die sich gegen Fürth einmal mehr offenbart haben, lösen. Der 26-Jährige kann die Mannschaft im Haifisch-Becken Zweite Liga führen (jetzt ist auch mal gut mit den Fisch-Wortspielen).
Frank Boya: Möglicherweise ein ungeschliffener Diamant, noch schwer einzuschätzen, da er noch unter dem Radar lief. Dass große Clubs aus Serie A und Premier League sich zumindest mit ihm beschäftigt haben, spricht allerdings für sich. Es hängt viel davon ab, wie er sich in den ersten Monaten akklimatisiert. Schlägt er ein, wird er wohl bald wieder weg sein (Vertrag nur bis 2018).
Lumor und Amilton: Kamen im Doppelpack aus Portugal, daher werden sie auch hier zusammen bewertet - auch weil über beide nicht viel bekannt ist. Wie Boya noch nicht groß in Erscheinung getreten. Auf den ersten Blick die unscheinbarsten Transfers. Aber vielleicht können sie sich im Schatten der Königstransfers in die Stammelf spielen, vor allem der pfeilschnelle und trickreiche Amilton.
ABGÄNGE
Vitus Eicher: Hat es sich mehr als verdient, sein Glück bei einem anderen Verein (Heidenheim) versuchen zu dürfen. Er hat durchaus gute Anlagen, vor allem auf der Linie. P.S.: Danke noch einmal Vitus für die Wahnsinnsparade gegen Kiel!
Milos Degenek: Hatte mehr Schatten als Licht in seinen eineinhalb Jahren bei Sechzig. Ist ja durchaus talentiert, aber manchmal etwas zu sehr von sich selbst überzeugt.
Stefan Mugosa: Ein absolutes Mysterium. In Testspielen mit Toren am Fließband, im Ernstfall aber völlig glücklos. Bei ihm wird der Knoten noch platzen (halten Sie mich für verrückt), hoffentlich nicht nächste Woche im KSC-Trikot gegen 1860.
Goran Sukalo: Der Pechvogel. Wollte eigentlich helfen, doch der erfahrenste Zweitliga-Spieler im Löwen-Kader (302 Einsätze) kam nur zu einem Kurzeinsatz. Gute Reise, Goran!
Fazit: Die Verantwortlichen haben in der Winterpause gute Arbeit geleistet. Der Kader hat nicht nur in der Breite an Qualität zugelegt. Vor allem die dicken Fische Gytkjaer und Ba werden uns noch viel Freude bereiten. Wetten?