VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Was ist dran an den Vorwürfen von St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig gegen die Löwen? Der ehemalige DFL-Geschäftsführer hatte via der eigenen Klub-Webseite kommuniziert: “Das Verhalten der Löwen-Verantwortlichen der letzten Wochen sollte auch dem letzten Fußballfan in Deutschland die Augen geöffnet haben und sollte all denen, die nach Investoren schreien, Mahnung und Warnung zugleich sein.” Dabei zielt Rettig auch auf einen Vorfall ab, der sich beim 2:1-Sieg der Hamburger in der Allianz Arena ereignet haben soll. Demnach soll sich 1860-Investor laut Rettigs Worten darüber beschwert haben, dass die Paulianer, die nur eine Reihe vor Ismaik saßen, zu laut gejubelt haben.

Nach dieblaue24-Informationen ging’s aber nicht um die Freude nach den St. Pauli-Toren, sondern auch um Provokationen gegenüber Ismaik. Das wurde dieblaue24 von zwei Personen bestätigt. Auch Edel-Fan Svend Friderici, der am Samstag in unmittelbarer Nähe zu Ismaik saß und früher der Schattenmann von Ex-Präsident Karl-Heinz Wildmoser war, sagte gegenüber dieblaue24: “Ich habe überhaupt kein Fehlverhalten von 1860 festgestellt. Merkwürdig war aber, dass die St. Pauli-Funktionäre im 1860-Bereich saßen. Normalerweise sitzen die Gäste immer einen Block weiter. In der zweiten Hälfte hat sich Ismaik dann umgesetzt, damit er wieder freie Sicht hatte, weil die Funktionäre von St. Pauli vorher oft gestanden sind…”

Will St. Pauli mit seinen Attacken gegen die Sechziger im Abstiegskampf nur schaden? Die Giesinger verschickten am Montagabend eine Presseerklärung zur Rettig-Offensive: “Die Löwen sind über den Stil des FC St. Pauli höchst erstaunt. Solch ein Interview auf den vereinseigenen Medien zu veröffentlichen, zeugt weder von kollegialem Umgang noch von gegenseitigem Respekt. Die unterschiedlichen Auffassungen der beiden Klubs sind kein Thema für die Medien, sondern sollten auf direktem Weg besprochen werden und intern bleiben. Aus diesem Grund haben wir uns trotz der Wiedergabe von falschen Informationen über die Vorkommnisse beim Hin- und beim Rückspiel nicht zu einer Gegendarstellung entschlossen, sondern uns unmittelbar an die Verantwortlichen des FC St. Pauli gewendet.”