VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Seit jeher geht es turbulent zu beim TSV 1860. In den letzten Tagen war die Stimmungslage aber höchst explosiv. Der Zweitliga-Dino fühlt sich teilweise einer Hetzkampagne ausgesetzt. Während Jörg Althoff, der Sportchef von Bild München, in seinem Kommentar behauptet, dass “solche Investoren wie Hasan Ismaik unserem Fußball und unserem Land schaden”, attackiert Bild-Mann Alfred Draxler Ismaik in seinem Vorwort der “Sport Bild” als “durchgeknallten Investor”.

Am Donnerstagnachmittag reagierte der Zweitligist aus Giesing mit einer Presseerklärung mit dem Titel “1860 VEREINEN: ZAM HOITN!”- wohlwissend, dass den Kritikern die neue harte Politik des TSV 1860 nicht schmeckt. Die Botschaft im Wortlaut:

Der TSV 1860 München hat einen Weg eingeschlagen, um den Klub mittelfristig auf das Niveau zurückzuführen, dass sich Mitglieder und Fans sowie Mitarbeiter und Verantwortliche für die Löwen wünschen. „Dazu waren und sind einschneidende Veränderungen notwendig. Ermöglicht werden sie durch unseren Gesellschafter Hasan Ismaik“, erklärt Peter Cassalette und bekennt sich: „Wir – und damit spreche ich nicht nur für den e.V., sondern für all die Mitglieder und Fans, die diesen Weg unterstützen – stehen zu Hasan Ismaik.“

Der Löwen-Präsident weiß: „Im Hinblick auf den TSV 1860 hat er nur einen Wunsch: Das ist sportlicher Erfolg, finanzielle Gesundung und Einigkeit der riesigen Löwen-Familie. Auch wenn es dabei Rückschläge geben kann, vereint alle Sechzger genau dieses Ziel. Einen ersten wichtigen Schritt dahin haben wir geschafft. Und dafür lohnt es sich, #gemeinsam weiterzukämpfen. Wir alle sind von diversen Nebenkriegsschauplätzen genervt. Es gibt nach wie vor Personen und Gruppen, die versuchen, uns davon abzubringen. Das werden wir nicht zulassen. Wir lassen uns nicht ablenken, sondern werden unsere Kräfte bündeln, um die entscheidenden Dinge zusammen voranzutreiben. Dabei appellieren wir an jeden einzelnen im Umfeld unseres Klubs, seine persönlichen Interessen ein Stück weit zurückzunehmen.“

Ich habe nicht vor, die 50+1-Regel anzufechten

Hasan Ismaik trägt diesen Kurs nicht nur durch seine Zusage mit, den Klub finanziell wieder auf eigene Beine stellen zu wollen: „Es geht nicht um mein Investment.“ In diesem Zusammenhang möchte der Aufsichtsratsvorsitzende der KGaA noch einmal klarstellen, das im Rahmen der bestehenden Bedingungen in der Bundesliga zu tun: „Ich habe nicht vor, die 50+1-Regel anzufechten, wie in der Vergangenheit schon mehrmals betont. Unsere Mitglieder haben im Januar 2016 mit einer Mehrheit von 99 Prozent darüber entschieden, dass der Verein keine weiteren Anteile verkauft. Das akzeptiere ich selbstverständlich.“

Wenn die gesamte Löwen-Familie zusammenhält, ist sie unschlagbar

Denn Hasan Ismaik fühlt sich als Mitglied der Löwen-Familie und möchte als solches erfolgreich sein, die Farben Weiß-Blau endlich wieder mit Stolz tragen können und in einem eigenen Stadion zu Hause sein: „Auch an diesem Thema arbeiten wir nach wie vor. Derzeit warten wir auf grünes Licht von der Stadt. Damit liegt eine echte Herausforderung vor uns, das ist mir bewusst und deshalb appelliere ich an alle Löwen – auch hierbei brauchen wir eure Unterstützung, auch hierbei ist unsere Einigkeit entscheidend. Ich glaube fest daran: Wenn die gesamte Löwen-Familie zusammenhält, ist sie unschlagbar. Wir können all das erreichen.“