VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Sascha Mölders (32) befindet sich derzeit mit seiner Familie auf einer Kreuzfahrt. Abschalten vom Abstiegs-Drama mit dem TSV 1860. Er hat diese Auszeit dringend nötig: Die Zeit an der Grünwalder Straße ist für ihn nur sehr schwer zu verarbeiten. „Es gab so viele Machtkämpfe, jeder gegen jeden. Kein Tag verging ohne eine neue Geschichte, einen neuen Konflikt. Am Ende hat es auch in der Mannschaft nicht mehr gestimmt“, erklärte Mölders gegenüber der “SPORT BILD”.

Ins Visier nimmt Mölders vor allem Ex-Trainer Vitor Pereira: “Auf Trainingsleistungen wurde überhaupt kein Wert mehr gelegt: Stellvertretend fällt mir Daniel Adlung ein. Er ist ein gestandener Bundesliga-Spieler, er weiß, worauf es in der 2. Liga ankommt. Daniel hat super trainiert, aber keine Chance mehr bekommen. Das Leistungsprinzip wurde außer Kraft gesetzt.” Und: Schuld am Abstieg sei auch Pereiras Taktik gewesen. “Die Ausrichtung mit einer Fünferkette hat uns das Genick gebrochen, dafür hatten wir einfach nicht die Spieler. Aber am schlimmsten waren die Disziplinlosigkeiten in allen Bereichen, die niemanden gestört haben.”

Auf die Frage, ob er an einen Neustart mit Investor Hasan Ismaik glaubte, sagte Mölders: „Es ist für mich schwierig, dazu etwas zu sagen. Persönlich haben wir Spieler Ismaik nicht oft zu Gesicht bekommen, eigentlich haben wir alles über die Presse erfahren. Ich als älterer Spieler konnte das einschätzen, aber einen jungen Spieler beschäftigen diese ständigen Querelen schon. Und die neue Mannschaft der Löwen wird eine junge sein. Was der Verein braucht, ist endlich Ruhe. Ich weiß nicht, ob die einkehren kann, wenn Ismaik bleibt.“